Allfinanzkonzern

Signal Iduna bekräftigt Mittelfristziel

Der Allfinanzkonzern Signal Iduna hat die gebuchten Bruttobeiträge im Coronakrisenjahr 2020 um 3,2% auf 6,1 Mrd. Euro gesteigert und ist damit doppelt so stark wie der Markt gewachsen. Davon entfielen nach Angaben des Unternehmens 3,1 Mrd. Euro...

Signal Iduna bekräftigt Mittelfristziel

ste Hamburg

Der Allfinanzkonzern Signal Iduna hat die gebuchten Bruttobeiträge im Coronakrisenjahr 2020 um 3,2% auf 6,1 Mrd. Euro gesteigert und ist damit doppelt so stark wie der Markt gewachsen. Davon entfielen nach Angaben des Unternehmens 3,1 Mrd. Euro (+4,3%) auf das Segment der Krankenversicherung, während die Kompositsparte um 4,6% auf 1,7 Mrd. Euro zulegte und die Bruttobeiträge in der Lebensparte „coronabedingt“ um 0,5% auf 1,4 Mrd. Euro schrumpften.

Auch mit Verweis auf einen Anstieg der Beitragseinnahmen um 5% im ersten Quartal 2021 sowie auf einen Rekordabsatz mit dem um 12,7% erhöhten Vertriebsergebnis bekräftigte die Signal Iduna bei der Präsentation der Bilanz 2020 das Ziel, das mit der 2018 initiierten Strategie „Vision 2023“ angekündigte Beitragsziel von 7 Mrd. Euro in zwei Jahren zu erreichen.

Um die eigenen Ambitionen zu erfüllen, werde man weiter vor allem in die Transformation investieren, erklärte Vorstandschef Ulrich Leitermann. Für das laufende Jahr seien rund 54 Mill. Euro vorgesehen. Seit dem Start des Programms flossen den Angaben zufolge über 200 Mill. Euro in Digitalisierung und Transformation, davon etwa 23 Mill. Euro in eine neue Service-Infrastruktur, 24 Mill. Euro in ein neues Inkasso-System und 28 Mill. Euro in die IT-Modernisierung der Arbeitsplätze. Ergebnis seien deutlich schnellere Produktentwicklungen, Prozessverbesserungen und digitale Dienstleistungen. Seit Anfang dieses Jahres arbeiteten etwa 1000 Mitarbeiter in agilen Strukturen – alle Bereiche des Unternehmens sollen in den kommenden Jahren einbezogen werden.

Mit den Geschäftsjahreszahlen zeigte sich Leitermann zufrieden. Das Gesamtergebnis sei auf 874 (i.V. 675) Mill. Euro gestiegen. Daraus folgend habe sich die Ergebnisverwendung für Kunden, das heißt die Rückstellung insbesondere für Beitragsrückerstattungen in der Krankenversicherung, um 53,5% auf rund 740 Mill. Euro erhöht. Das komme den Kunden durch Abmilderung von Beitragsanpassungen in der Zukunft entgegen. Die Kunden könnten sich auf die solide Beitragspolitik der Signal Iduna verlassen, so Leitermann. Als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit gibt es bei der Signal Iduna keine Aktionäre, an die Dividenden gezahlt werden müssen.

Die Zuwächse bei der Rückstellung führte der Signal-Iduna-Chef auf insgesamt geringere Leistungen für Schäden zurück. Sie seien in einigen Bereichen gesunken, so in der Krankenversicherung infolge einer gesunkenen Anzahl von Arztbesuchen und verschobener planbarer Operationen. Gegenläufig verlief die Entwicklung im Bereich der Betriebsschließungsversicherung, in dem die Aufwendungen bei 50 Mill. (in Nicht-Corona-Jahren: rund 300000) Euro lagen – bei Prämieneinnahmen von 500000 Euro. Das habe den Jahresüberschuss deutlich reduziert, so Leitermann. Die Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle lagen 2020 mit 5 Mrd. Euro um 3,9% unter dem Vorjahresniveau.