Six öffnet Kapitalstruktur für Spanier

Teilnehmer von BME können nach der Fusion bei den Schweizern einsteigen

Six öffnet Kapitalstruktur für Spanier

dz/ths Zürich /Madrid – Die Schweizer Six ermöglicht im Zuge der Übernahme des spanischen Börsenbetreibers BME den spanischen Finanzinstituten den Eintritt ins eigene Kapital. Im Prospekt für das Kaufangebot wird den Mitgliedern und Teilnehmern von BME eine Gleichbehandlung angeboten, die sie von geltenden Auflagen für neue Anteilshaber ausnimmt. Ein Sprecher von Six erklärte am Montag einen entsprechenden Passus in dem Dokument.Das bedeutet konkret, dass die spanischen Finanzinstitute, darunter die Großbanken, nicht an der Züricher Börse gelistet sein oder Geschäfte in der Eidgenossenschaft unterhalten müssen, um Aktionäre von Six zu werden. Der Betreiber der Schweizer Börse gehört 122 hauptsächlich nationalen Geldinstituten, die einem strengen Aktionärspakt unterstehen. Demnach kann der Verwaltungsrat die Veräußerung von Anteilen unter Bezug auf einen “gerechtfertigten Grund” verbieten. Dazu zählt in der Regel, dass der Erwerber nicht befugt ist, “im Sinne des Schweizer Bankengesetzes tätig zu sein”.Allerdings bedeutet diese Ausnahmeregelung für die Teilnehmer von BME nicht, dass Six eine Kapitalerhöhung durchführt. Interessierte Käufer müssten Anteile von den aktuellen Aktionären der Schweizer erwerben. Dies sei nicht unüblich.Bis zum 11. Mai läuft die Annahmefrist für das Kaufangebot. Der Vorstand von BME, die spanischen Behörden und die Regierung haben die Offerte der Eidgenossen gutgeheißen. Mit der Fusion entsteht der drittgrößte Börsenbetreiber Europas, vor der französischen Euronext, die sich aus dem Rennen zurückgezogen hatte. Six hat Zugeständnisse an die spanischen Börsen gemacht, wie den Beibehalt des Sitzes, der Marke und “ein gewisses Maß an Unabhängigkeit” des Managements in den ersten drei Jahren, wie es im Prospekt heißt.