Sixt Leasing strebt bis Ende Juni an die Börse
sck München – Deutschlands größter Autovermieter Sixt will die Hausse am Aktienmarkt nutzen und seine Leasingtochter einem Unternehmenssprecher zufolge noch in der ersten Jahreshälfte an die Börse bringen. Zuvor teilte das SDax-Mitglied nach einer wochenlangen Prüfung der Pläne mit, die Sixt Leasing AG aufs Handelsparkett zu schicken. Sixt Leasing soll mit der Ausgabe neuer Aktien im Rahmen einer Barkapitalerhöhung mindestens 100 Mill. Euro einnehmen. Die Muttergesellschaft gibt der Tochter vor dem Initial Public Offering (IPO) zusätzlich eine Mitgift von mindestens 30 Mill. Euro. Die Erlöse will Sixt Leasing für die weitere Expansion verwenden, wie die beiden Vorstände Rudolf Rizzolli (Sprecher) und Björn Waldow (Finanzen) der Börsen-Zeitung bereits erläuterten (vgl. BZ vom 14. April).Sixt Leasing gehört noch vollständig der Sixt SE unter Führung von Vorstandschef und Mehrheitsaktionär Erich Sixt. Nach einem erfolgreichen IPO strebt Sixt eine Beteiligung zwischen 40 % und unter 50 % an. Die Sixt SE plant, einen Teil ihrer Aktien an Sixt Leasing im Rahmen des IPO-Angebots zu verkaufen und zusätzlich Anteilscheine für eine mögliche Mehrzuteilung (Greenshoe) von bis zu 15 % der Basistransaktion Investoren zur Verfügung zu stellen. Aktie gewinnt 3 ProzentBei Anlegern kam die Nachricht gut an. Die Sixt-Stammaktie gewann in der Spitze über 3 % an Wert und beendete den Xetra-Handel mit 47,05 Euro (+ 2,9 %). Die Oddo Seydler Bank bekräftigte ihre Empfehlung für das Papier mit “Hold” bei einem Kursziel von 38 Euro. Den Börsengang begleiten Berenberg und die Commerzbank laut Sixt als Joint Global Coordinators und zusammen mit der Baader Bank als Joint Bookrunners. Sixt Leasing peilte bei der Dividende ein Ausschüttungsquote von 30 bis 40 % des Konzernüberschusses an.Um die Finanzierung des Bestandsgeschäfts von Sixt Leasing zu sichern, erklärte sich die Sixt SE bereit, dem Börsenaspiranten künftig bei Bedarf weitere Mittel für das Wachstum zur Verfügung zu stellen. Die Sixt Leasing plant, diese Finanzhilfen dann schrittweise durch externe Finanzierungen abzulösen. Profitabel unterwegsEnde Februar gab Sixt bekannt, einen Börsengang der Tochtergesellschaft zu prüfen (vgl. BZ vom 26. Februar). Mit einem IPO will Sixt Leasing sich finanziell unabhängiger von der Muttergesellschaft machen, um ihre Expansionspläne aus eigener Kraft umzusetzen.Sixt Leasing arbeitet profitabel. Im vergangenen Jahr steigerte die Sixt-Tochter den operativen Umsatz (ohne Fahrzeugverkäufe) um über 6 % auf 417 Mill. Euro. Der Vorsteuergewinn wuchs um mehr als ein Fünftel auf 25,6 Mill. Euro, was einer Rendite von 6,1 (i.V. 5,3) % entsprach. Wie Rizzolli der Börsen-Zeitung erklärte, setzt das Unternehmen seinen geschäftlichen Schwerpunkt weiterhin in Deutschland. Erst in einem zweiten Schritt plant Sixt Leasing, ihre Aktivitäten aufs europäische Ausland auszuweiten.