WERTBERICHTIGT

So groß ist die Not zum Glück nicht

Börsen-Zeitung, 20.9.2016 Die Diskussion über die Landesbankenkonsolidierung, weiß der hessisch-thüringische Sparkassenobere Gerhard Grandke, kommt regelmäßig in drei Situationen hoch: im Sommerloch, wenn einer betrunken ist und wenn einer aufhört....

So groß ist die Not zum Glück nicht

Die Diskussion über die Landesbankenkonsolidierung, weiß der hessisch-thüringische Sparkassenobere Gerhard Grandke, kommt regelmäßig in drei Situationen hoch: im Sommerloch, wenn einer betrunken ist und wenn einer aufhört. Der frühere Helaba-Chef Hans-Dieter Brenner gehört in Kategorie 3. Er warb vor einem Jahr für die Schaffung einer Superlandesbank, bevor er in Rente ging – sein Vermächtnis. Bei Grandkes Pendant in Westfalen-Lippe, Rolf Gerlach, der im März 2017 abdankt, war es zugleich das Sommerloch – er rief Anfang August (auch nicht zum ersten Mal) zur Konsolidierung auf. Mitglieder der zweiten Gruppe, die sich früher zum Thema geäußert haben mögen, sind noch nicht identifiziert. Aber Grandke, der übrigens Brenner fachlich und menschlich ebenso schätzt wie Gerlach, hat Recht: Sobald die Debatte öffentlich geführt wird, ist sie schon mausetot. Das wissen alle Beteiligten, denen gleichermaßen vertraut ist, dass die Konsolidierung weit fortgeschritten ist und dass Landesbankfusionen nur zustande kommen, wenn die Not groß ist. Das ist sie – außer in Bremen – zum Glück (noch) nicht.ski