Fondsabsatz

So volatil wie die Wirklichkeit

Der Mittelabfluss aus deutschen Publikumsfonds zu Beginn der russischen Invasion in der Ukraine ruft in Erinnerung, wie sensibel Anleger auf tiefgreifende Ereignisse mitunter reagieren.

So volatil wie die Wirklichkeit

jsc

An den stetigen Geldzufluss haben sich Fondsbranche und Wertpapiervertrieb seit Beginn der Pandemie fast schon gewöhnt: Es schien Normalzustand zu sein, dass die Börse solide lief und Privatleute auf den weiteren Aufwind vertrauten. Der Beginn der groß anlegten russischen Invasion in der Ukraine und die Aggression des Kremls in Wort und Tat war für viele Menschen dann aber offenbar ein Schock, der sich auf Anlageentscheidungen auswirkte. Zum ersten Mal seit fast zwei Jahren haben Anleger netto Mittel aus deutschen Publikumsfonds abgezogen, wie die Bundesbank berichtet. Der Abfluss sollte dabei nicht überbewertet werden: Auch jetzt noch, so ist in der Branche zu hören, ist das Kaufinteresse der privaten Anleger hoch, nach den Niedrigzinsen ist nun die Inflation ein Argument für die Aktie. Aber die viel beschworene Unsicherheit in Zeiten von Krieg und Sanktionen lässt jede Prognose zum weiteren Verlauf unsicher erscheinen. Auch wenn die Chancen für eine weiterhin florierende Wertpapierkultur in Deutschland durchaus gegeben sind: Das Fondsgeschäft bleibt volatil – so wie die Wirklichkeit.

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