Société Générale kehrt in die Gewinnzone zurück

Quartalsergebnis schlägt Erwartungen deutlich

Société Générale kehrt in die Gewinnzone zurück

wü Paris – Nach zwei tiefroten Quartalen ist es Société Générale (SocGen) in den Sommermonaten gelungen, wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Dank Kosteneinsparungen vor allem im Investment Banking konnte das Institut sein Nettoergebnis im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar leicht um 0,9 % auf 862 Mill. Euro steigern und damit die Erwartungen deutlich übertreffen. Analysten hatten im Schnitt mit einem Nettoergebnis von 426 Mill. Euro gerechnet. Die Erträge fielen mit 5,81 Mrd. Euro ebenfalls besser als angenommen aus.Die Zahlen zeugten vom Wachstumsvermögen aller Aktivitäten nach der außergewöhnlichen Ausgangssperre im Frühjahr sowie von ihrer Anpassungsfähigkeit trotz eines anhaltend unsicheren Umfeldes, erklärte Société-Générale-Chef Frédéric Oudéa. Nach Wertminderungen und einem starken Anstieg der Risikovorsorge hatte SocGen im zweiten Quartal den größten Verlust seit 2008 verbucht. Damals hatten die skandalträchtigen Verluste des Händlers Jérôme Kerviel die Bank tief in die roten Zahlen getrieben. Die Risikovorsorge fiel im Sommerquartal zwar mit 518 Mill. Euro 57,4 % höher als im Vorjahreszeitraum aus, verringerte sich jedoch im Vergleich zum Zeitraum April bis Ende Juni um mehr als die Hälfte.Nachdem die im Umbau begriffene Großkunden- und Investment-Banking-Sparte im ersten Halbjahr deutlich gelitten hatte, ist sie nun mit einem Nettoergebnis von 381 Mill. Euro in die Gewinnzone zurückgekehrt. Vor allem die zu Beginn des Jahres von Wertminderungen betroffenen Marktaktivitäten entwickelten sich erfreulich, so dass die Erträge dort um 4,5 % zulegten. Der Bereich Fixed Income und Devisen steigerte die Einnahmen um 9,4 % auf 569 Mill. Euro, während die Erträge aus dem Aktienhandel um 5,1 % anzogen. Damit fielen die Zuwächse niedriger als bei Wettbewerbern wie BNP Paribas aus.Das Privatkundengeschäft im französischen Heimatmarkt holte unterdessen 1,86 Mrd. Euro 4,5 % weniger an Erträgen herein. Das Nettoergebnis der Sparte verringerte sich um 9 % auf 283 Mill. Euro. In der Sparte internationales Privatkundengeschäft und Finanzdienstleistungen schlugen der Verkauf von Aktivitäten und ungünstige Wechselkurse zu Buche, so dass die Erträge dort um 9,8 % auf 1,89 Mrd. Euro sanken und das Nettoergebnis um 34,3 % auf 337 Mill. Euro einbrach. Société-Générale-Chef Oudéa bestätigte am Donnerstag sein Ziel, die Verwaltungskosten im Gesamtjahr um 5 % auf 16,5 Mrd. Euro zu senken. Er erwägt zudem, in Frankreich das Privatkundengeschäft von Société Générale und der Tochter Crédit du Nord zu fusionieren sowie die Assetmanagement-Tochter Lyxor zu verkaufen. Anfang 2021 dürfe ein neuer Strategieplan vorliegen. SocGen-Aktien schlossen an der Euronext in Paris mit 13,23 Euro 3,7 % fester.