Société Générale überzeugt mit Kapitalausstattung

Nettoergebnis bricht nicht so schlimm wie erwartet ein - Börse reagiert erleichtert

Société Générale überzeugt mit Kapitalausstattung

wü Paris – Die Société Générale (SocGen) hat im zweiten Quartal wegen einer höheren Risikovorsorge und Restrukturierungskosten deutlich weniger verdient als im Vorjahreszeitraum. Dennoch kamen die Ergebnisse von Frankreichs drittgrößter börsennotierter Bank nach BNP Paribas und Crédit Agricole bei Investoren gut an, da sie besser als befürchtet ausfielen. Die Aktie legte im Tagesverlauf um beinahe 5 % zu.Dank Restrukturierung und dem Verkauf von Aktivitäten macht SocGen macht vor allem bei der Kapitalausstattung Fortschritte. So hat sie mit einer harten Kernkapitalquote (CET 1) von 12 % bereits jetzt das Ziel erreicht, das sie sich eigentlich erst für das nächste Jahr gesteckt hatte. Das Finanzinstitut sieht sich auf gutem Wege, dieses Niveau beibehalten zu können.Da SocGen letztes Jahr als eine der am stärksten gefährdeten Banken der Eurozone galt, hatten Sorgen über einen möglichen Kapitalbedarf die Aktie zuletzt belastet. Mit der Kennziffer habe die Bank die Erwartungen übertroffen, was die Märkte beruhigen dürfte, urteilen die Analysten von Jefferies. Wenn sie ihre Pläne einhalten könne, sollte die Debatte über die Kapitalausstattung kein Thema mehr sein. Risikovorsorge hochgefahrenWährend sich die Einnahmen SocGen zufolge im Zeitraum April bis Ende Juni um 2,6 % auf 6,28 Mrd. Euro verringerten, stieg die Risikovorsorge um gut 85 % auf 314 Mill. Euro. Das Betriebsergebnis fiel mit 1,7 Mrd. Euro um 9,6 % niedriger aus als im Vorjahreszeitraum. Das Nettoergebnis brach um 13,9 % auf 1,05 Mrd. Euro ein. Darin enthalten ist eine Rückstellung in Höhe von 227 Mill. Euro für die im Frühjahr angekündigte Restrukturierung des Bereichs Investment Banking. Für das Gesamtjahr erwartet SocGen dadurch Kosten von 250 bis 300 Mill. Euro. Das um Sonderfaktoren bereinigte Nettoergebnis ging um 6,4 % auf 1,25 Mrd. Euro zurück.Die Sparte Global Banking & Investor Solutions entpuppte sich erneut als ein Schwachpunkt, auch wenn es im Vergleich zum Auftaktquartal wieder etwas besser lief. Die Einnahmen des Bereichs sanken im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,1 % auf 2,27 Mrd. Euro. Das Nettoergebnis brach um 46 % auf 274 Mill. Euro ein. Im Gegensatz zu BNP verdiente SocGen im Handel mit Anleihen, Rohstoffen und Währungen weniger. Die Einnahmen gingen dort um 9,7 % auf 524 Mill. Euro zurück. Die Einnahmen der Marktaktivitäten fielen mit 1,35 Mrd. Euro 9,2 % niedriger als ein Jahr zuvor aus.Im französischen Privatkundengeschäft verzeichnete die Bank einen Anstieg der Einnahmen um 0,2 % auf 1,99 Mrd. Euro. Unter dem Strich verbuchte sie dort jedoch mit 356 Mill. Euro 2,5 % weniger. Im internationalen Privatkundengeschäft und den Finanzdienstleistungen sowie im Versicherungsgeschäft sah die Tendenz ähnlich aus. Auch dort sanken die Nettoergebnisse bei steigenden Einnahmen.