Société Générale will Sparte versilbern

Großbank erwägt Börsengang der Leasing-Einheit ALD - Gewinneinbruch geringer als erwartet

Société Générale will Sparte versilbern

Die französische Großbank Société Générale weist für das vierte Quartal einen hohen Gewinnrückgang aus, schlägt sich aber dank solider Ergebnisse im Privatkundengeschäft besser als erwartet. Die Leasing-Sparte ALD soll an die Börse gebracht werden.wü Paris – Die französische Großbank Société Générale hat trotz rückläufiger Ergebnisse besser abgeschnitten als erwartet. Zwar legten die Erträge im vierten Quartal zu, doch gab das Nettoergebnis in den letzten drei Monaten im Vergleich zum Schlussquartal 2015 um 40,5 % auf 390 Mill. Euro nach. Analysten hatten laut Bloomberg im Durchschnitt mit einem Ergebnis von 315 Mill. Euro gerechnet. Im Gesamtjahr erzielte die Bank einen Gewinn von 3,9 Mrd. nach zuvor 4,0 Mrd. Euro.Société Générale begründet den Ergebnisrückgang mit Kosten in Höhe von 235 Mill. Euro, die durch den Verkauf der kroatischen Tochter Splitska Banka entstanden sind, sowie einer “Überprüfung latenter Steuerforderungen”, die mit 286 Mill. Euro zu Buche schlug. Zudem stellte die Bank im Schlussquartal weitere 150 Mill. Euro für Rechtsstreitigkeiten zurück. Damit beliefen sich die Rückstellungen für juristische Auseinandersetzungen per Jahresende auf insgesamt 2 Mrd. Euro. In der Konzerneinheit Corporate Center fiel im Schlussquartal ein Verlust von 882 Mill. nach zuvor 243 Mill. Euro an.Das Finanzinstitut profitierte im Schlussquartal von einer geringeren Risikovorsorge für faule Kredite, besseren Handelsbedingungen, steigenden Erträgen in Afrika sowie der Erholung in Russland und Rumänien. Trotz der anhaltend schwierigen Bedingungen und des Niedrigzinsumfeldes konnte das französische Privatkundengeschäft der Bank das Nettoergebnis auch dank Kostenreduzierungen um 25 % auf 402 Mill. Euro steigern. Der Gewinn im internationales Privatkundengeschäft und bei den zugehörigen internationalen Finanzdienstleistungen legte sogar um 50 % auf 438 Mill. Euro zu.Die Sparte Global Banking & Investor Solutions, zu der auch das Investment Banking gehört, steigerte ihr Nettoergebnis im Schlussquartal um 51 % auf 432 Mill. Euro. Dabei half auch die Auflösung zuvor gebildeter Rückstellungen. Während die Erträge in der gesamten Sparte zulegten, sanken sie jedoch im Bereich Asset and Wealth Management, der das Private Banking und die Fondstochter Lyxor umfasst. Société Générale begründete das schwächere Geschäft mit dem unsicheren Marktumfeld und geringen Aktivitäten. Dividende soll steigenDie Dividende will Bankchef Frédéric Oudéa um 10 % auf 2,20 Euro je Aktie anheben, die Strukturen von Société Générale vereinfachen und die Digitalisierung vorantreiben. Er will Ende des Jahres neue mittelfristige Ziele vorstellen. Société Génerale hatte bereits Ende 2015 angekündigt, bis 2020 rund 20 % der Filialen in Frankreich schließen zu wollen. Das entspricht gut 400 Filialen. Oudéa kündigte am Donnerstag aber auch den Börsengang der Leasing-Sparte ALD in den kommenden Monaten an, sofern es das Marktumfeld erlaube. ALD verleast Autoflotten an Firmen und andere Kunden. Die Sparte ist in 41 Ländern präsent und verwaltet eine Flotte von 1,4 Millionen Fahrzeugen. Société Générale will nur einen Minderheitsanteil von ALD verkaufen.An der Börse von Paris legte die Aktie der Großbank am Donnerstag um 2,3 % auf 43,71 Euro zu.