Société Générale will weiter sparen

Bank übertrifft die Erwartungen und kürzt erneut im Investment Banking

Société Générale will weiter sparen

wü Paris – Wie zuvor BNP Paribas konnte auch Société Générale (SocGen) mit ihren Ergebnissen im ersten Quartal die Erwartungen übertreffen. Dank der guten Entwicklung ihres Privatkundengeschäfts in ihrem Heimatmarkt war die zweitgrößte börsennotierte Bank Frankreichs in der Lage, die Marktturbulenzen zu Beginn des Jahres mehr als wettzumachen. Ihr Nettoergebnis legte deshalb im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,5 % auf 924 Mill. Euro zu, während sechs von Bloomberg befragte Analysten lediglich mit 765 Mill. Euro gerechnet hatten.SocGen verbuchte 218 Mill. Euro, weil die EU-Kommission die 2013 verhängte Buße für Euribor-Manipulationen nachträglich um die Hälfte gekürzt hat. Die zurückerstattete Summe ist in den Verwaltungskosten enthalten, die ohne sie nach Angaben der Bank um 1,4 % höher ausgefallen wären als im ersten Quartal des vergangenen Jahres.Wie BNP will nun auch SocGen die Kosten im Investmentbanking weiter senken. Dort sollen bis Ende kommenden Jahres 220 Mill. Euro zusätzlich eingespart werden, kündigte sie an. Rechnet man die neuen Einsparungen mit zwei weiteren seit 2012 angekündigten Sparplänen zusammen, werden sich die Kostensenkungen bis Ende 2017 auf insgesamt 2 Mrd. Euro belaufen. Finanzchef Philippe Heim zufolge sollen defizitäre Bereiche geschlossen und geografische Anpassungen vorgenommen werden. Privatkundengeschäft starkDas Nettoergebnis der Investment-Banking-Sparte brach um 14,7 % auf 454 Mill. Euro ein. Ursächlich waren die negative Entwicklung der Marktaktivitäten sowie der Vermögensverwaltung und des Privatbank-Geschäfts. Wegen des schwachen Auftakts der Sparte und der Krise in Russland ist Bank-Chef Frédéric Oudéa nicht mehr sicher, ob er das für 2016 angepeilte Ziel einer Eigenkapitalrendite von 10 % erreichen kann. Im ersten Quartal lag die Quote bei 7,1 %. Mit dem Privatkundengeschäft in Frankreich verdiente SocGen mit 328 Mill. Euro 17,6 % mehr als ein Jahr zuvor. Das Nettoergebnis des internationalen Privatkundengeschäfts verdoppelte sich sogar auf 300 Mill. Euro.