ak – Die Lebensversicherer stehen erheblich unter Druck. Aufgrund der aktuellen Zinsentwicklung sei die Eigenmittelausstattung der Lebensversicherer gegenüber dem Vorjahr deutlich gesunken, schreibt die Bundesbank im Finanzstabilitätsbericht 2019. Die Solvenzquoten sind binnen eines halben Jahres deutlich gesunken. Noch dazu warnt die Bundesbank: “Die Solvenzquoten dürften derzeit die ökonomische Risikotragfähigkeit überschätzen, da die meisten deutschen Lebensversicherer auf regulatorische Übergangsmaßnahmen zu Solvency II zurückgreifen. Durch diese können die Unternehmen höhere Solvenzquoten ausweisen als bei vollständiger marktwertorientierter Bewertung.”Die Bundesbank veröffentlichte ein Schaubild, das die Bandbreite der Solvenzquoten der Branche darstellt. Zwischen Ende Dezember 2018 und Juni 2019 beträgt der Rückgang im Median rund 80 Prozentpunkte auf etwa 350 %. Der Abstand zwischen den schwächsten und stärksten Anbietern hat sich jedoch eingeengt. Die Werte der Lebensversicherer mit ohnehin unterdurchschnittlichen Solvenzquoten sind nicht so stark zurückgegangen.Die einzelnen Unternehmen müssen öffentlich nur jährlich ihre Solvenzquoten berichten. Auch die BaFin veröffentlicht in der Regel keine unterjährigen Zahlen. Sie hatte jedoch bereits vor wenigen Wochen angekündigt, die Aufsicht über Lebensversicherer und Pensionskassen zu intensivieren. Der angeschlagenen Pensionskasse Deutsche Steuerberater-Versicherung hatte sie zum 1. Oktober das Neugeschäft untersagt.