tl Frankfurt – Die Aareal Bank hat in den ersten neun Monaten dieses Jahres deutlich weniger verdient als in der Vergleichsperiode des Vorjahres. Das Konzernergebnis sackte um 39 % auf 178 Mill. Euro ab. Im dritten Quartal war das Minus mit 10 % auf 46 Mill. Euro deutlich geringer. Zu schaffen machte dem Immobilienfinanzierer nicht nur der niedrigere Zinsüberschuss, sondern auch der ausbleibende Zugangsgewinn aus dem Kauf der Westdeutschen Immobilienbank (WestImmo). Im Vorjahr schlug er noch mit 154 Mill. Euro zu Buche.Für das Gesamtjahr erwartet Konzernchef Hermann Merkens ein Betriebsergebnis von 360 bis 380 Mill. Euro. Die Bank hatte bereits am Mittwoch ad hoc mitgeteilt, dass sie aufgrund eines Sondereffektes die bisherige Prognose von 300 bis 330 Mill. Euro erhöhen könnte (vgl. BZ vom 10. November). Auf das Nachsteuerergebnis wird sich das allerdings kaum auswirken, da dem positiven Sondereffekt ein annähernd gleich hoher Steueraufwand gegenübersteht. Zur möglichen Dividendenhöhe wollte Merkens nichts sagen, da es bisher weder Vorschläge noch Beschlüsse zu diesem Thema gebe. Für 2015 gab es eine Zusatzzahlung. Im Frankfurter Xetra-Handel schloss die Aktie praktisch unverändert.Das Neugeschäft der Aareal Bank lag nach neun Monaten bei 6 (i.V. 6,3) Mrd. Euro, trotz weltweit deutlich gesunkener Transaktionsvolumina, wie die Wiesbadener betonen. Davon waren 3,6 Mrd. Erstkredite und 2,4 Mrd. Prolongationen. Merkens betonte aber: “Prolongationen sind genauso hoch zu bewerten wie echtes Neugeschäft.” Im Gesamtjahr 2016 will die Bank “auch aufgrund von vermehrten vorzeitigen Prolongationen” 8 bis 9 Mrd. Euro Neugeschäft nach 7 bis 8 Mrd. erreichen. Trump macht nixEin knappes Drittel des Neugeschäfts entfiel auf Nordamerika. Angesprochen auf die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten sagte Merkens: “Wir wollen unser US-Geschäft langfristig ausbauen. Daran halten wir fest.” Dies entspricht dem im Frühjahr verkündeten Programm “Aareal 2020”. Die Bruttomarge lag im Erstkreditgeschäft bei 270 Basispunkten – per Ende Juni waren es ebenso wie im gesamten Vorjahr noch 230 Basispunkte.Das Neugeschäft vermochte es aber nicht, die vorzeitigen Kündigungen zu kompensieren. Deshalb sank das Immobilienkreditportfolio (nur Kerngeschäft) von 26,8 auf 25,5 Mrd. Euro. Als Zielportfolio zum Jahresende gab Merkens mit 25 bis 27 Mrd. Euro an, “langfristig eher 25 Mrd. Euro”. Das nicht zum Kerngeschäft gehörende Portfolio von WestImmo und Corealcredit wurde per Ende September auf 2,4 (3,8) bzw. 0,5 (1,7) Mrd. Euro abgebaut. Das kleine Privatkundengeschäft und den ebenfalls kleinen Kommunaldarlehensbestand der WestImmo wolle man hingegen aufgrund der “interessanten” Margensituation behalten.Deutlich ausgebaut werden soll das Beratungs- und Dienstleistungsgeschäft um die IT-Tochter Aareon. Das Segmentergebnis verschlechterte sich allerdings in den ersten drei Quartalen auf – 18 (-14) Mill. Euro. Hoch geschätzt als günstige Refinanzierungsquelle wird das Einlagengeschäft im Bankgeschäft des Segments, das im dritten Quartal unverändert durchschnittlich 9,5 Mrd. Euro erreichte und auf rund 10 Mrd. Euro wachsen soll. “Negative Zinsen stehen per heute hier nicht an”, betonte Merkens, will aber die weitere Marktentwicklung genau beobachten.Die Bank hat sich im Jahresverlauf bis Ende September kaum über Pfandbriefe refinanziert – nur 0,1 (0,7) von insgesamt 1,2 (1,3) Mrd. Euro kamen von dort – weil die übernommenen Corealcredit und WestImmo ebenfalls Pfandbriefemittenten waren.