Sparda-Bank West steht vor Fusion

Niedrigzinsumfeld und Kostenanstieg drücken Überschuss um ein Viertel

Sparda-Bank West steht vor Fusion

cru Düsseldorf – Deutschlands siebtgrößte Genossenschaftsbank, die Sparda-Bank West, geht mit einem soliden, aber nicht eben berauschenden Ergebnis in die geplante Fusion mit der Sparda-Bank Münster. Der Überschuss ist wegen der Niedrigzinsen und der Kosten für Digitalisierung und Regulatorik im Jahr 2017 um ein Viertel auf 14 Mill. Euro geschrumpft. Allerdings wuchsen Bilanzsumme, Kundeneinlagen und Baufinanzierungsvolumen. “Diese Zahlen sind mit Blick auf die nach wie vor schwierige Marktlage wirklich erfreulich”, kommentiert Vorstandschef Manfred Stevermann. Das wichtigste Projekt sei die Fusion “zu einer neuen Sparda-Bank West, die dann auch eine neue strategische Größe erreicht”.Mit der Fusion entstünde ein Institut mit einer Bilanzsumme von 11,3 Mrd. Euro. Es würde zur Nummer 4 unter den mehr als 900 Genossenschaftsbanken in Deutschland aufsteigen, wie die angehenden Partner ankündigten. Die Aufsichtsräte beider Banken haben für die Fusion bereits grünes Licht gegeben. Wesentliche Fragen zu Sitz und Führung sind geklärt. Abschließend entscheiden müssen im Juni 2018 die Vertreterversammlungen beider Häuser. Nur noch BaufinanzierungIm Kreditgeschäft widmet sich die Sparda-Bank West – die Nummer 3 unter den zwölf auf Privatkunden spezialisierten Sparda-Banken der Republik – seit dem Rückzug aus dem Konsumentenkreditgeschäft im vergangenen Jahr nur noch der Baufinanzierung. Hier gelang 2017 erneut ein – wenn auch sehr kleiner – Zuwachs um 0,4 % auf 4,5 Mrd. Euro. Allerdings landete das Neugeschäft mit 566 Mill. Euro zumindest leicht unter dem Vorjahreswert von 589 Mill. Euro.Als problematisch erweist sich für die Sparda-Bank West, dass das Einlagengeschäft mit einem Plus von 4 % auf 8,3 Mrd. Euro erneut kräftig zulegte, während der Kreditbestand um 1 % auf 4,6 Mrd. Euro schrumpfte. Denn die DZ Bank als genossenschaftliches Zentralinstitut belastet ihre Mitgliedsbanken seit 1. August 2016 mit einem Teil der negativen Marktzinsen. In der Erfolgsrechnung spiegelt sich das schwierige Zinsumfeld in einem Rückgang im Zinsüberschuss um 12 % auf 127 Mill. Euro wider. Der Provisionsüberschuss wuchs dagegen durch die Vermittlung von Produkten von Partnern wie der Bausparkasse Schwäbisch Hall um 14 % auf 33 Mill. Euro.