Sparda Hannover kappt Dividende

Institut löst zur Entlastung des Zinsüberschusses Refinanzierungen auf

Sparda Hannover kappt Dividende

ste Hamburg – Die Sparda-Bank Hannover hat zur Entlastung des Zinsüberschusses in den kommenden Jahren mehrere Interbanken-Refinanzierungen mit Laufzeiten von noch fünf bis sechs Jahren aufgelöst und dafür 2016 ein Vorfälligkeitsentgelt von 13,8 Mill. Euro gezahlt. Der Jahresabschluss 2016 sei so gut ausgefallen, dass man diesen Zusatzaufwand noch gut verkraften könne, erklärte Vorstandschef Andreas Dill anlässlich der Bilanzvorlage im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Gleichwohl kürzt das Institut, das mit einer leicht auf 4,7 Mrd. Euro gestiegenen Bilanzsumme die Nummer 7 im Verbund der zwölf Sparda-Banken ist und in der Rangliste der genossenschaftlichen Primärbanken an 21. Stelle geführt wird, erneut die Dividende.So soll die Gewinnausschüttung an die Mitglieder, deren Zahl sich auf rund 260 000 beläuft, auf 3 % sinken, nachdem sie im vergangenen Jahr von 6 auf 4 % gekürzt worden war. Damit liege man in der Sparda-Gruppe noch weit vorn, sagte Dill. Mit der Maßnahme will die Genossenschaftsbank ihre Kapitalbasis weiter stärken. Zugleich will der Bankchef der Vertreterversammlung im Juni vorschlagen, dass bei einer Dividende von 2 % oder niedriger die Anzahl der zu erwerbenden Geschäftsanteile erhöht werden könnte – von derzeit höchstens 16 Anteilen pro Kunde auf möglicherweise 100. Ein Anteil kostet 52 Euro.Für das Geschäftsjahr weist die Sparda-Bank Hannover einen um gut 9 % auf 6 (i.V. 6,6) Mill. Euro gesunkenen Jahresüberschuss aus. Das Ergebnis liege auf einem auskömmlichen Niveau, dem Eigenkapital seien 10 Mill. Euro zugeführt worden. Die Kernkapitalquote stieg auf knapp 17 (16,1) %. Mit dieser Kapitalbasis im Rücken könne man lukrative Risikoaktiva halten, die anderswo abgebaut würden, betonte Dill.Das Ergebnis vor Bewertung fiel im Berichtsjahr wegen des um ein Fünftel auf knapp 69 Mill. Euro gesunkenen Zinsüberschusses um gut 36 % auf 20,1 Mill. Euro oder 0,43 (0,69) % der Durchschnittsbilanzsumme. Hier wirkten sich die Auflösungen der Interbanken-Refinanzierungen aus, die den Zinsüberschuss in den nächsten Jahren um je 2,5 Mill. Euro entlasten sollen. Der Provisionsüberschuss legte dank höherer Erträge im Zahlungsverkehr und eines besseren Wertpapiergeschäfts um 3,6 Mill. auf 11,3 Mill. Euro zu.Bankchef Dill erwartet 2017 ein weiter sinkendes Betriebsergebnis vor Bewertung. Nach der Umwandlung von zwei Filialen in SB-Stellen plant das Institut, das 25 Geschäftsstellen und 10 SB-Standorte führt, aber keine Einschnitte im Filialnetz. Auch will die Privatkundenbank, deren Mitarbeiterzahl 2016 auf 453 (458) leicht schrumpfte, ohne Stellenabbau auskommen. Negativzinsen seien ebenso wenig ein Thema wie ein Zusammenschluss. 2016 war eine Fusion mit der Sparda-Bank Münster ausgelotet worden, die im Herbst jedoch abgeblasen wurde.