Sparkasse Südholstein muss nachsaniert werden
m. Hamburg – Die Sparkasse Südholstein aus Neumünster muss mit angeblich 60 Mill. Euro nachsaniert werden. Dem Vernehmen nach hat dies ausschließlich mit den verschärften Kapitalanforderungen nach Basel III zu tun, nachdem Wertberichtigungen von angeblich 40 Mill. Euro auf übergeordnete Beteiligungen (HSH Nordbank, Berlin) das Kapital dezimierten. Über einen bis 2016 laufenden Hilfsplan soll das beseitigt werden.Die notwendigen Mittel soll der Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-Holstein selbst mobilisieren können, obwohl alle Nord-Sparkassen durch die Abschreibungslasten auf ihr HSH-Nordbank-Engagement für 2012 mit über 110 Mill. Euro in Anspruch genommen wurden. Damit ist dieses leidige Thema ausgestanden. In den Büchern steht jetzt nur noch ein Erinnerungswert.Südholstein gehört zu den drei bekannten Stützungsfällen, die es unter den insgesamt 14 Sparkassen im nördlichsten Bundesland gibt. Dabei zeigt sich, dass die von der lokalen Politik erwünschte Fusion zu Großeinheiten nicht vor Problemen schützt. Zu den Stützungsfällen gehört mit der Nospa das größte Institut des Landes. Die aus den Sparkassen Segeberg und Pinneberg entstandene Sparkasse Südholstein liegt auf Rang 4. Der dritte Problemfall betrifft die Sparkasse Bredstedt, die kleinste Sparkasse des Landes.Erst 2009 war der Sparkasse Südholstein mit 100 Mill. Euro unter die Arme gegriffen worden. Dabei war der Sparkassenverband mit einer Bürgschaft von 30 Mill. Euro sowie mit einer über den regionalen Stützungsfonds vergebenen stillen Einlage von 20 Mill. Euro angetreten. Flankierend hatte die Hamburger Sparkasse (Haspa) mit einem Nachrangdarlehen von 50 Mill. Euro das Kapital gestützt.Die Haspa hatte zudem Axel Kodlin in den Vorstand geschickt. Dieser war kürzlich in die Haspa-Zentrale zurückgerufen worden. Damals war angedacht, dass die Haspa ihren Einsatz später in eine Beteiligung umwandeln könnte. Nach der Novellierung des Kieler Sparkassengesetzes besteht diese Option jedoch nicht mehr.Im Rahmen einer Bilanzpressekonferenz wollte die Sparkasse Südholstein am 18. Juni über den Abschluss 2012 informieren. Ob es dazu noch kommt, erscheint fraglich. Im Vergleich mit den anderen Instituten soll die Sparkasse Südholstein mit einer der schlechtesten Betriebsergebnisquoten aufwarten. Auslöser sollen zu üppige Verwaltungskosten sein, die auch die Cost-Income-Ratio recht ungünstig aussehen lassen.