Sparkassen im Norden gegen Provinzial-Verkauf

Börsen-Zeitung, 13.12.2012 ak Düsseldorf - Die Sparkassen im Norden wollen die Provinzial Nordwest in der S-Finanzgruppe halten. Der Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-Holstein (SGVSH) sprach sich am Mittwoch nach einer Vorstandssitzung gegen...

Sparkassen im Norden gegen Provinzial-Verkauf

ak Düsseldorf – Die Sparkassen im Norden wollen die Provinzial Nordwest in der S-Finanzgruppe halten. Der Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-Holstein (SGVSH) sprach sich am Mittwoch nach einer Vorstandssitzung gegen den Verkauf seiner Beteiligung von 18 % an ein privates Versicherungsunternehmen aus. Die Gespräche mit der Bieterin Allianz sind zunächst bis Ende März kommenden Jahres ausgesetzt, um eine Fusion der Provinzial-Konzerne Rheinland und Nordwest auszuloten. Der SGVSH begrüßt die Verhandlungen und befürwortet eine Fusion “unter Wahrung der schleswig-holsteinischen Provinzial-Interessen ausdrücklich”, wie SGVSH-Präsident Reinhard Boll erklärte. Doch auch nach Ablauf der Frist wollen die Nord-Sparkassen keinen Verkauf: “Wir stehen auch nach dem 1. April 2013 zu unserer Provinzial”, sagte Boll. Für einen Verkauf wäre ein einstimmiger Beschluss der Eigentümer nötig.Nachdem sich in Nordrhein-Westfalen mit Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) schon die Politik eingeschaltet hatte, beobachtet auch die Landesregierung in Kiel die Entwicklung intensiv. Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) sagte am Mittwoch, einmalige Finanzspritzen – gemeint ist wohl der Cash-Zufluss bei einem Verkauf der Provinzial – seien nicht das geeignete Mittel, die strukturellen Probleme der Sparkassen zu lösen. Im Norden sind einige Institute finanzschwach. “Die Landesregierung steht zur Provinzial als öffentlich-rechtlicher Versicherer. Nun geht es darum, gemeinsam mit den Sparkassen nach Lösungen zu suchen”, so Albig.