Sparkassen im Südwesten legen vor

Ergebnisse dank hoher Kreditnachfrage stabil - Schneider warnt vor Erosion

Sparkassen im Südwesten legen vor

igo Stuttgart – Als Erster der Finanzgruppe hat der Sparkassenverband Baden-Württemberg (SVBW) am Mittwoch die Geschäftszahlen der Institute im Südwesten vorgelegt. In der Regel ist daraus ein bundesweiter Trend abzuleiten, der in diesem Fall erfreulich für die Gruppe ist: Anders als befürchtet ist weder das Zinsergebnis eingebrochen noch der Überschuss. Der Zinsüberschuss lag auf Vorjahresniveau, auch das Ergebnis vor Steuern und das Jahresergebnis blieben konstant (siehe Tabelle). Der Überschuss von rund 1 Mrd. Euro wird in die Rücklagen fließen und soll das Eigenkapital stärken.Profitiert haben die Sparkassen vor allem von der Kreditnachfrage, speziell in der Immobilienfinanzierung. Das Kreditvolumen stieg um 4,6 % auf 113,6 Mrd. Euro. Die Kreditvergabe an Unternehmen legte dabei so stark zu wie seit 2008 nicht mehr. Gleichwohl sieht Schneider einen zunehmenden Wettbewerb: Banken, die sich in der Krise zurückgezogen hätten, suchten nun wieder das Geschäft mit Unternehmen. “Wir werden unsere Marktanteile verteidigen müssen”, so Verbandspräsident Peter Schneider. Wie in den Vorjahren mussten die SVBW-Banken 2015 keine Kreditabschreibungen vornehmen und lösen die Risikovorsorge um 98 Mill. Euro auf.Auf der Einlagenseite habe der Wettbewerb nachgelassen, da andere Banken ihre Zinsen nach unten angepasst hätten – und damit kein großer Unterschied mehr zur traditionell geringeren Verzinsung der Sparkassen besteht. Stützend wirkte auch das Provisionsgeschäft: Der ordentliche Ertrag stieg leicht auf 1,1 Mrd. Euro. Im Wertpapiergeschäft verdoppelte sich der Nettoabsatz auf 1,4 Mrd. Euro. Durch Tarifsteigerungen sowie Regulierungsausgaben stiegen jedoch auch die Kosten von 2,7 Mrd. auf 2,8 Mrd. Euro.Noch stünden die Sparkassen auf sicheren Beinen, so Schneider. Mit niedrigen Zinsen und hohen Kosten kämen die von Kritikern ob ihrer “Einlagensammlerei” verspotteten Sparkassen zwar offenbar besser zurecht als mancher “Tanker”, der mit “desaströsen Ergebnissen” kämpfe. “Aber wir sitzen im gleichen Zug, wenn auch hinten”, so Schneider, der damit rechnet, dass sich die Rahmenbedingungen für die Industrie auf absehbare Zeit nicht verändern werden. Die Sparkassen müssten sich daher “gewaltig anstrengen”, weiterhin gut zu wirtschaften. Keine Fusion Deka-HelabaSchneider äußerte sich zudem zu einer jüngst vom ehemaligen Helaba-Chef Hans-Dieter Brenner ins Spiel gebrachten möglichen Fusion von DekaBank und Helaba. Als Fondsanbieter aller Sparkassen halte er ein Andocken der Deka an eine Landesbank für schwierig. Der SVBW sei nicht nur Träger der LBBW, sondern auch “der größte Anteilseigner an der Deka”. Daher würde er eine Fusion “sehr kritisch hinterfragen”.