Sparkassen in Schleswig-Holstein legen Vorstandsbezüge offen
ste – Die gut 100 Sparkassen in Nordrhein-Westfalen sind nicht länger die einzigen in Deutschland, die die Vergütungen ihres Führungspersonals offenlegen. Als erste öffentlich-rechtliche Unternehmensgruppe in Schleswig-Holstein haben jetzt die Sparkassen im Zweiküstenland eine gesetzliche Auflage des Kieler Landtages aus dem vergangenen Jahr umgesetzt, die für mehr Transparenz bei den Gehältern und Versorgungsbezügen von Geschäftsführungsorganen und Aufsichtsgremien öffentlicher Unternehmen sorgen soll.Im Rahmen einer Pressekonferenz bedauerte Reinhard Boll, Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes für Schleswig-Holstein, dass die Sparkassen die einzige Institutsgruppe des schleswig-holsteinischen Bankensektors seien, die die Angaben veröffentlichen müssen. Ein direkter Vergleich mit der Konkurrenz sei so nicht möglich. Eine von dem Verband vor dem Landtagsbeschluss bei der Unternehmensberatung Kienbaum in Auftrag gegebene Marktanalyse sei aber zu dem Ergebnis gekommen, dass die Gesamtvergütungen der Vorstandsmitglieder der zehn öffentlich-rechtlichen Sparkassen in Schleswig-Holstein im Mittelfeld vergleichbarer Institute in ganz Deutschland liegen. Alle Vergütungen könnten “als branchenüblich und marktgerecht bezeichnet werden”, so Boll.Der seit 2011 amtierende Sparkassenpräsident, dessen Amtszeit im vorigen Jahr um fünf Jahre bis 2020 verlängert wurde, kommt den Daten zufolge auf ein Jahresfestgehalt von 355 000 Euro. Damit ist der 59 Jahre alte langjährige Chef der Sparkasse Elmshorn nicht der Spitzenverdiener im Lager der schleswig-holsteinischen Sparkassen. Mit gut 393 000 bzw. 390 000 Euro streichen die Vorstandsvorsitzenden der mit Regional- und Bundeshilfen gestützten Sparkassen in Neumünster (Südholstein) und Flensburg (Nord-Ostsee Sparkasse) das höchste Fixsalär ein.