igo Stuttgart – Die Sparkassen-Gruppe hat über den Sparkassenverlag (DSV) die Frankfurter B+S Card Service, einen Anbieter von Kartenzahlterminals, komplett übernommen. Die Gruppe war zuvor bereits mit 34,8 % an dem Unternehmen beteiligt. Bisherige Miteigentümer waren die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) und die Berliner Sparkasse mit jeweils 25,1 %, Bayern Card-Services mit 10 % und der Rheinische Sparkassen- und Giroverband mit 5 %. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart, wie die Gruppe am Mittwoch mitteilte.Damit bauen die Sparkassen ihr Angebot im Zahlungsverkehr weiter aus. Die Gruppe hatte im Juli angekündigt, ihre Aktivitäten im Zahlungsbereich in einer beim DSV angesiedelten neuen Gesellschaft zu bündeln (vgl. BZ vom 7. Juli). So sollen Redundanzen in diesem strategisch wichtigen Thema über alle Sparkassen hinweg vermieden werden. Geschäftsführer von DSV-Payment wird ab dem 1. Oktober Ottmar Bloching, der derzeit bei der Kartengesellschaft Visa Europe für Zentraleuropa zuständig ist.In den vergangenen zehn Monaten hat der DSV bereits die Start-ups Giro Solution und Payone übernommen. Der Zahlungslogistiker Giro Solution liefert etwa Infrastruktur an Kommunen, um Zahlungen online abwickeln zu können. Der Dienst konkurriert dabei mit dem US-Unternehmen Paypal. Payone hingegen liefert Online-Shops Technik zur Abwicklung von Bezahlvorgängen.Der jüngste Zukauf, B+S, vermietet Händlern Terminals und Kartenlesegeräte, an denen künftig auch mit dem Smartphone bezahlt werden soll. Die Firma hat 500 Mitarbeiter und machte 2014 einen Umsatz von 300 Mill. Euro. Die B+S ergänze damit das Angebot der Sparkassen bei neuen Bezahlverfahren, sagte Michael Ilg, Vorsitzender der Geschäftsführung der DSV-Gruppe.Die Sparkassen haben gemeinsam mit den Privatbanken und den genossenschaftlichen Banken auch das Online-Bezahlverfahren Paydirekt entwickelt, das derzeit in einzelnen Pilotprojekten getestet wird.