Sparkassen verteidigen Gebühren

Verband Rheinland-Pfalz: Versorgung mit Bargeld kostet - Kreditgeschäft läuft

Sparkassen verteidigen Gebühren

jsc Frankfurt – Die Sparkassen in Rheinland-Pfalz verteidigen die Gebühren für das Geldabheben am Automaten. “Früher konnten wir viele Leistungen gratis anbieten. Das haben wir über Zinseinnahmen quersubventioniert”, sagte Beate Läsch-Weber, Präsidentin des Sparkassenverbandes Rheinland-Pfalz, am Freitag während der Präsentation der Geschäftszahlen in Budenheim nahe Mainz laut Redemanuskript. “Jetzt, wo die Zinsen so niedrig sind, geht das nicht mehr.” Der Verband verteidigt damit die Praxis, dass Banken und Sparkassen für das Abheben von Bargeld Gebühren verlangen, und zwar zum Teil auch, wenn Kunden Automaten des eigenen Instituts nutzen. In den vergangenen Wochen war daher Kritik an der Kreditbranche laut geworden. Läsch-Weber betonte, dass Anschaffung und Betrieb der Automaten Geld koste. Die 23 Sparkassen in Rheinland-Pfalz unterhalten per Jahresende 929 Geschäftsstellen, darunter auch reine SB-Stellen.Der Zinsüberschuss der Institute gab ähnlich wie in anderen Bundesländern nach, wurde aber zum Teil durch ein höheres Provisionsergebnis aufgefangen (siehe Tabelle). Die niedrigen Zinsen belebten manchmal aber zugleich das Kreditgeschäft: Mit 3,9 Mrd. Euro fielen die Darlehenszusagen an Unternehmen und Selbständige um 4 % höher aus als im Vorjahr, während das Neugeschäft in der Wohnfinanzierung allerdings um 5 % auf 3,2 Mrd. Euro nachgab. Die Sparkassen bekamen hier auch die Folgen der EU-Wohnimmobilienkreditrichtlinie zu spüren, wie der Verband ausführte. Der Nettoabsatz im Wertpapiergeschäft stieg um 313 Mill. auf 1,1 Mrd. Euro. “Renditeorientierte Kunden kauften vor dem Hintergrund der aktuellen Niedrigzinsen verstärkt Wertpapiere”, sagte der Geschäftsführende Direktor Roman Frank. Filialnetz ausgedünntDie Zahl der mit Mitarbeitern besetzten Geschäftsstellen sank im vergangenen Jahr um 90 auf 640. So haben etwa die Sparkasse Vorderpfalz und die Sparkasse Südliche Weinstraße laut Medienberichten im vergangenen Jahr ihr Filialnetz ausgedünnt, während die Sparkassen in Koblenz und Mainz bereits 2015 Filialschließungen in die Wege leiteten.