Sparkassenverband startet neues Ausbildungsmodell

Hessen-Thüringen: Bachelor & Sparkassenfachwirt

Sparkassenverband startet neues Ausbildungsmodell

Von Joey Lackman, FrankfurtIm “War for Talents” beschreiten die Sparkassen in Hessen und Thüringen neue Wege. Abseits ausgetretener Pfade – das ist die als hochklassig geltende traditionelle duale Berufsausbildung zum Bankkaufmann – setzen sie in Zukunft zusätzlich auch auf eine akademische Ausbildung mit dem Abschluss “Bachelor Finanzdienstleistungen”. So wollen die Institute zum einen die zentrale Herausforderung der Mitarbeitergewinnung besser bewältigen und zum anderen dem wachsenden Interesse geeigneter Nachwuchskräfte an entsprechenden Ausbildungsangeboten gerecht werden, wie aus dem Jahresbericht des Sparkassen- und Giroverbandes Hessen-Thüringen (SGVHT) hervorgeht. Nur durch solche Ergänzungen könne bei ausgewählten Zielgruppen die Attraktivität des Arbeitgebers Sparkasse weiter gesteigert werden.Nachdem im vergangenen Jahr eine Reihe von Modellen geprüft worden war, wird nun ein Kooperationsangebot der Sparkassenakademie Hessen-Thüringen und der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM), Hessens größter Fachhochschule mit Standorten in Friedberg, Gießen und Wetzlar, umgesetzt: ein gemeinsam konzipiertes, zum Wintersemester 2015/16 startendes Studium der Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Finanzdienstleistungen. Zahlreiche BesonderheitenWie es weiter heißt, zeichnet sich der neue Bachelorstudiengang durch zahlreiche Besonderheiten aus, mit denen sich das Modell von anderen, nicht sparkassenspezifischen Angeboten abhebe. Beispielsweise können die Studierenden im Laufe des Studiums Schwerpunkte im Privat- oder im Firmenkundengeschäft setzen.Besonderer Wert wird auf die berufliche Entwicklung in Beratung und Vertrieb gelegt. Die Berücksichtigung von Beratungs- und Vertriebsthemen werde durch eine inhaltliche Verzahnung zwischen dem betriebswirtschaftlichen Bachelorstudium an der THM und dem Studiengang zum Sparkassenfachwirt für Kundenberatung an der Akademie sichergestellt. Die erfolgreichen Absolventen erhalten beide Abschlüsse: den Bachelor und den Sparkassenfachwirt.Der SGVHT betont ferner die bewusste Ausrichtung des Studiengangs auf Kernthemen regionaler Kreditinstitute. Das Lehrprogramm decke zahlreiche Ausbildungsfelder der klassischen dualen Ausbildung auf akademischem Niveau ab. Es verbinde die jeweiligen Stärken einer Hochschulausbildung einerseits sowie der besonders praxisorientierten Aus- und Weiterbildung an der Sparkassenakademie andererseits. Auch die spezifischen Werte der Sparkassen würden im Rahmen der Ausbildung vermittelt. Fit für FührungsaufgabenDurch die Kombination von Ausbildungszeiten im Betrieb und Studienzeiten an einer Hochschule sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer optimal auf anspruchsvolle Tätigkeiten in Sparkassen vorbereitet werden und sich auch für Führungsaufgaben qualifizieren können. Während der Regelstudienzeit von sechs Semestern sind die Auszubildenden abwechselnd jeweils in Vollzeit im Studium und im Betrieb. Das Studium soll nahezu komplett an den Standorten der Sparkassenakademie stattfinden, zunächst insbesondere in Eppstein im Taunus.