Sparkassenverlag macht weniger Umsatz

Tauschturnus bei Bankkarten drückt Erlöse

Sparkassenverlag macht weniger Umsatz

igo Stuttgart – Der Deutsche Sparkassenverlag (DSV) hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015 einen Umsatzrückgang verbucht. Die unkonsolidierten Erlöse der DSV-Gruppe, also inklusive der Tochterunternehmen, lagen bei 841,2 Mill. Euro nach 862 Mill. Euro im Vorjahr. 2015 sei, im Gegensatz zu 2014, kein “großes Kartenumtauschjahr” gewesen, so der Vorsitzende der Geschäftsführung, Michael Ilg. 2014 seien viele Debitkarten von Sparkassenkunden turnusgemäß abgelaufen. Herstellung und Auslieferung von insgesamt rund 22 Millionen neuer Karten hatten für einen überdurchschnittlichen Umsatz und ein hohes Ergebnis gesorgt.Im Mutterkonzern Deutscher Sparkassenverlag GmbH wurden im Laufe des vergangenen Jahres Zuständigkeiten verändert, so dass etwa der Bereich Gemeinsame Sparkassenwerbung (GSW) nun bei der Tochter Sparkassen-Finanzportal angesiedelt ist und die Umsätze auch dort verbucht werden. Der Umsatz der Mutter sank daher von 326,4 Mill. Euro auf 309,1 Mill. Euro.Der Rohertrag der GmbH lag angesichts der Sondereffekte mit 131,4 Mill. Euro unter dem Vorjahresergebnis von 137,2 Mill. Euro. Auch der Jahresüberschuss der GmbH ging entsprechend von 23,4 Mill. Euro auf 13,7 Mill. Euro zurück und lag damit leicht über dem Niveau von 2013. Der DSV habe den Gewinn an seine Gesellschafter – die regionalen Sparkassenverbände sowie die Landesbanken – ausgeschüttet. Mit Jahresbeginn zufriedenFür das laufende Jahr erwartet die GmbH einen Umsatz unter 300 Mill. Euro sowie einen entsprechend geringeren Rohertrag und Gewinn. Die GSW steht für ein Umsatzvolumen von rund 40 Mill. Euro, das künftig zwar in der Gruppe bleibt, durch die Neuorganisation aber bei der Tochter Finanzportal und nicht mehr in der GmbH anfällt. Bei den Tochter- und Beteiligungsunternehmen rechne der DSV “mit einer Fortsetzung der grundsätzlich positiven Entwicklung”. Das Finanzergebnis soll demnach die Größenordnung der 5,2 Mill. Euro des abgelaufenen Jahres erreichen. In den ersten drei Monaten des Jahres bewegten sich die drei DSV-Geschäftsbereiche Payment, Kommunikation und Wissen sowie Geschäftsbetrieb Ilg zufolge “in der Planspur”.Die DSV-Gruppe will ihre Stellung als zentraler Abwickler und Anbieter von Bezahldiensten für die Sparkassen weiter ausbauen. Zur Steuerung des Bereichs wurde 2015 die Tochtergesellschaft S-Payment gegründet, die von Ottmar Bloching geführt wird. Er war zuvor bei Visa Europe für Zentraleuropa zuständig. Beim DSV ist auch das Bezahlverfahren Paydirekt der deutschen Banken angesiedelt.