Späte Anerkennung
Der Europäische Gerichtshof in Luxemburg hat Bitcoin als Währung anerkannt – sieben Jahre nachdem die digitalen Münzen entwickelt wurden. Auf ihren Umtausch falle keine Mehrwertsteuer an, Bitcoin sei wie andere Zahlungsmittel zu behandeln, entschied das Gericht. Das ist vor allem unter dem Gesichtspunkt interessant, dass Bitcoin zumindest theoretisch die Legitimität jeder nationalen Geldpolitik in Frage stellt, indem sie die Geldschöpfung dezentralisiert. Die Münzen werden durch einen aufwendigen Rechenprozess von den Nutzern generiert. Wer sie verwendet, benötigt keinen Finanzintermediär mehr. Banken, Kreditkartengesellschaften und Zahlungsabwickler wie die Ebay-Tochter Paypal bleiben außen vor. Aber keine Sorge: Nach zahlreichen Betrugsfällen und dem Zusammenbruch der Bitcoin-Börse Mt. Gox hat die vermeintliche Hackerwährung erheblich an Anziehungskraft verloren. Touristen aus der Finanzbranche, die sie als Spekulationsobjekt entdeckt hatten, haben sich längst verabschiedet. Die Zukunft des digitalen Zahlungsverkehrs sieht anders aus.hip