Spectrum Markets, der von Frankfurt aus als MTF betriebene paneuropäische Handelsplatz für verbriefte Derivate, geht auf Expansionskurs. Wie Nicky Maan, CEO der zum Londoner Finanzdienstleister IG Group gehörenden Spectrum, im Gespräch mit der Börsen-Zeitung sagte, baut der Handelsplatz sein Geschäft mit neuen Kooperationspartnern und einer Ausweitung der Produktpalette aus.

Kürzlich konnte der Handelsplatzbetreiber einen besonderen Erfolg verkünden. Denn mit der Société Générale konnte er ein großes Haus als Liquiditätssteller und Marketmaker gewinnen. Spectrum Markets sei im Herbst 2019 mit dem Turbo-24-Produkt (Knock-out Warrants) ge­startet. Im Mai 2022 seien Turbo-24-Warrants auf die Kryptowährungen Bitcoin und Ethereum gestartet worden, im November Constant-Leve­rage-Zertifikate (Produkte, die die Veränderung des Underlyings mit festen mehrfachen Hebeln nachvollziehen). Mit Letzteren sei Spectrum in der nordischen Region und in Spanien an den Start gegangen, weitere Länder würden folgen.

Spectrum biete Produkte auf etwas mehr als 100 Underlyings an, die Anzahl der Produkte habe bis vor einem Monat bei etwas mehr als 2000 gelegen. Mit der Société Générale und anderen Partnern werden sie in den kommenden sechs Monaten auf über 70000 steigen. Maan betonte, dass es Spectrum nicht darauf ankomme, eine riesige Anzahl von Produkten anzubieten, sondern auf ein schlankes Angebot mit von den Kunden gefragten Produkten setze. „Wir wollen agil, schneller und relevant sein.“ Spectrum ziele mit der Ausweitung auf Produkte mit niedrigeren Hebeln. Mit der bisherigen Entwicklung des noch jungen Handelsplatzes zeigte sich Maan zufrieden. Das System funktioniere sehr gut. Bislang seien 7,8 Millionen Trades mit einem Gesamtvolumen von über 5,3 Mrd. Euro ausgeführt worden. Die Möglichkeit, rund um die Uhr, also auch außerhalb der Börsenhandelszeiten zu handeln, werde von den Kunden gut angenommen. Rund 37% der Transaktionen würden außerhalb der Börsenhandelszeiten getätigt.

Spectrum Markets biete Emittenten die Möglichkeit, Produkte auf innovative und effiziente Weise aufzulegen­ und europaweit zu vertreiben­. „Letzten Endes sind wir ein Marktinfrastrukturanbieter“, so Maan. Auch die Vertriebskooperationen würden ausgebaut. Im vergangenen Jahr seien drei Vertriebspartner gewonnen worden, zwei in Italien und einer in Spanien.