Annähernd zwei Jahre nach der Durchsuchung der Räume der KfW Ipex-Bank wegen eines 100 Mill. Euro schweren Kredits an Wirecard lassen die Staatsanwaltschaft Frankfurt und das Bundeskriminalamt die Verantwortlichen vom Haken: Das Verfahren wegen des Verdachts der Untreue sei bereits am 8. Juli eingestellt worden, teilte die Staatsanwaltschaft der Börsen-Zeitung am Donnerstag mit. „Keine der in Betracht kommenden Tathandlungen in Form der Kreditausgabe, Verlängerung des Kreditvertrags oder einer etwaigen nicht erfolgten Kündigung des Vertrags stellen eine Pflichtverletzung (…) dar.“ Auch eine gravierende Verletzung der Prüf- und Informationspflichten liegt demnach nicht vor.

Der Export- und Projektfinanzierer der staatlichen KfW hatte Wirecard im September 2018 eine Kreditlinie von 100 Mill. Euro für ein Jahr eingeräumt und den Vertrag im Juli 2019 um ein weiteres Jahr verlängert, ehe der Zahlungsdienstleister Mitte 2020 infolge eines milliardenschweren Bilanzbetrugs kollabierte. Die Bank verkaufte daraufhin die Forderung für einen Bruchteil der Summe. Im September 2020 durchsuchten die Ermittler die Räume der Ipex-Bank. Der Kredit hatte auch politische Folgen: Im Januar 2021 trat Bankchef Klaus Michalak im Untersuchungsausschuss des Bundestags auf. Neben der Ipex-Bank hatten Medienberichten zufolge auch andere Häuser Wirecard Kredite gewährt, darunter die Deutsche Bank, Commerzbank, LBBW, ING und ABN Amro.

Allerdings enden weitere Ermittlungen rund um Geldwäscheprävention mit einem Bußgeld in Höhe von 55000 Euro, und zwar „wegen einer leichtfertig verspätet abgegebenen Verdachtsmeldung hinsichtlich der durch die Wirecard AG erhaltenen Zinsen“.