Die Stadtsparkasse München hat das Corona-Jahr 2020 mit einem stabilen Betriebsergebnis vor Bewertung abgeschlossen. Es sei um 1 Mill. Euro auf 148 Mill. Euro gestiegen, teilte das Institut mit, das auf die Veranstaltung einer Online-Pressekonferenz verzichtete. Trotzdem sank der Überschuss um 15% auf 35 Mill. Euro. Die Vorsorgereserven seien deutlich gestärkt worden, um Kreditrisiken abzufangen und mehr Eigenkapital zu bilden, hieß es.

Die viertgrößte Sparkasse Deutschlands, die in Bayern der Primus der öffentlich-rechtlichen Institute ist, kämpft wie andere Banken gegen eine Einlageschwemme. Im vergangenen Jahr stiegen die Kundeneinlagen um 7,8% auf 17,7 Mrd. Euro. Dabei habe der Anteil von täglich kündbaren Einlagen mit 81% einen Spitzenwert in der Geschichte der Stadtsparkasse erreicht, erklärte das Institut. Das Volumen der Kundenkredite legte dagegen um nur 5,1% auf 15,5 Mrd. Euro zu. Während die Privaten ihre Ausleihungen um 2,6% auf 5,4 Mrd. Euro steigerten, erhöhten Unternehmen und Selbständige ihre Kredite um 6,3% auf 9,5 Mrd. Euro.

Auch der Sparkassenverband Bayern hatte jüngst über das Phänomen berichtet, dass die Bundesbürger mangels Konsumgelegenheiten hohe Geldbeträge zur Seite legen (vgl. BZ vom 26. März). Ralf Fleischer, Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse München, warb in einem Statement dafür, dass das niedrige Zinsniveau den Kunden gute Möglichkeiten biete, Immobilieneigentum zu erwerben oder in Wertpapiere zu investieren.

Die Erträge der Stadtsparkasse veränderten sich im vergangenen Jahr kaum (siehe Tabelle). Auch das Provisionsergebnis blieb unverändert. Die Zahl der Depots stieg um 3500 auf 84000. Dort lagen knapp 6 Mrd. Euro nach 5,8 Mrd. Euro im Vorjahr. Die Zahl der Beschäftigten sank um 97, umgerechnet auf Vollzeitstellen ist dies ein Minus von 74.