Stabilitätsrat gründet Stiftung

WM Datenservice: GLEIS-System ist vollständig - Viele Marktteilnehmer haben noch keine LEI-Kennung

Stabilitätsrat gründet Stiftung

gbe Frankfurt – Der globale Finanzstabilitätsrat FSB hat am 27. März die Global Legal Identifier Foundation (GLEIF) gegründet, die künftig das globale System zur Identifikation juristischer Personen überwachen soll. “Damit ist das System jetzt komplett”, sagte Markus Heer, stellvertretender Geschäftsführer der WM Gruppe, die auch die Börsen-Zeitung verlegt, am Donnerstag auf einer Kundenveranstaltung des Hauses.Die G 20-Staaten hatten den FSB nach Ausbruch der Finanzkrise beauftragt, ein weltweites System aufzubauen, das die eindeutige Identifikation juristischer Personen ermöglicht. Schließlich hatte die Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers ein gutes Maß an Chaos unter anderem auch dadurch verursacht, dass viele Marktteilnehmer gar nicht so genau wussten, ob sie mit einem Teil der Lehman-Holding Geschäfte gemacht hatten.Der FSB hat daher in Zusammenarbeit mit der Finanzindustrie und den weltweiten Aufsehern Leitprinzipien für die Vergabe der Kennungen entwickelt. Die Identifikation erfolgt durch eine internationale Kennziffer, den Legal Entity Identifier (LEI). Mittlerweile erfordern eine Reihe von Regelwerken wie der amerikanische Dodd-Frank Act oder die europäische Derivaterichtlinie Emir die Verwendung eines LEI.”Die LEI helfen, komplexe Firmenhierarchien zu durchschauen”, sagte Heer. “Die Kennung erleichtert die Identifikation der Kontrahenten.” Damit wisse man, mit wem man Geschäfte gemacht habe.Die LEI-Vergabe ist privatwirtschaftlich organisiert, in Deutschland vergibt die WM Gruppe die Kennung – wobei das System auf dem Wettbewerb der verschiedenen Vergabestellen basiert und es keine geografischen Einschränkungen gibt. Jede Vergabestelle kann in allen Teilen der Welt LEI vergeben. Mittlerweile hat die WM Gruppe 38 000 Unternehmen eine Kennung zugeteilt, hinzu kommen rund 11 000 Fonds und 424 Körperschaften. Weltweit wurden von den 14 Vergabestellen in 186 Ländern insgesamt rund 282 271 LEI vergeben. Das System krankt nach wie vor daran, dass viele Marktteilnehmer noch keine Kennung beantragt haben, weil sie sich mit den neuen Regularien noch nicht eingehend beschäftigt haben.Die Vergabestellen werden fortan von der neu gegründeten Stiftung beziehungsweise der dort angesiedelten Central Operating Unit (COU) überwacht. Für diese Überwachung zahlen die Vergabestellen, die genauen Beträge werden derzeit mit den Aufsehern und verschiedenen Gremien abgestimmt. Die bislang vergebenen LEI waren vorläufiger Natur, weil es die jetzt gegründete Kontrollinstanz noch nicht gab. Die Industrie braucht sich aber nicht auf neue Kennziffern einzustellen, die Kennungen bleiben, wie sie sind. Vom 2. Juli an können alle vorläufigen Kennziffern als LEI bezeichnet werden.