Stadtsparkasse Düsseldorf spürt Investitionsflaute
Hohe Risikovorsorge in Düsseldorf
Firmenkunden der Stadtsparkasse stehen auf der Investitionsbremse – Private Baufinanzierung läuft wieder
ab Düsseldorf
Die Stadtsparkasse Düsseldorf bekommt die Investitionszurückhaltung ihrer Firmenkunden weiterhin zu spüren. Das Neugeschäft mit gewerblichen Kunden (ohne Kommunaldarlehen) gab im abgelaufenen Turnus erneut um 6,5% auf 744,5 Mill. Euro nach, wie die Sparkasse mitteilte. Dabei war das Geschäft im Vorjahr bereits um fast 40% eingebrochen. Immerhin kam es 2024 zu einer Wiederbelebung des privaten Baufinanzierungsgeschäfts. Zudem wurden auch an die öffentliche Hand wieder mehr Kredite herausgereicht, sodass das Kreditneugeschäft letztlich auf 1,6 (i.V. 1,4) Mrd. Euro stieg, wie Vorstandschef Stefan Dahm vor der Presse erläuterte.
Zusagen für Wohndarlehen steigen sprunghaft an
Zwar liege die Baufinanzierung noch nicht auf dem Niveau von vor der Zinswende, doch brauchen sich die Düsseldorfer mit einem Zuwachs an neu zugesagten Krediten für wohnwirtschaftliche Zwecke an Privatkunden von 66% nicht zu verstecken. Hier machte sich nach Einschätzung von Dahm vor allem das gesunkene Bauzinsniveau bemerkbar. Zudem setzten auch steigende Mieten Kaufanreize. Da es nur ein beschränktes Neubauangebot gebe, dürfte der Preisrückgang gestoppt sein, schätzt Dahm.
Einlagen wachsen wieder
Ganz anders sah es im Firmenkundengeschäft aus. Hier konzentrierte sich das Geschehen auf Ersatz- und nicht auf Neuinvestitionen. Auch die Nachfrage nach gewerblichen Immobilienfinanzierungen blieb mau. Letztlich bröckelte der Kreditbestand um 0,5% auf 10,3 Mrd. Euro ab. Derweil die Kundeneinlagen um 2,3% auf 12,1 Mrd. Euro wuchsen.
Die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen führten zugleich zu einem deutlichen Anstieg in der Kreditrisikovorsorge. Das Bewertungsergebnis habe sich auf –57 (–25) Mill. Euro mehr als verdoppelt, sagte Dahm. Etwa zwei Drittel des Zuwachses entfielen dabei auf vier bis fünf größere Einzelwertberichtigungen, sagte der Sparkassenchef, ohne ins Detail zu gehen. Der langjährige Durchschnittswert liege bei 25 Mill. Euro. Doch auch 2025 dürfte angesichts der hohen Insolvenzquote ein schwieriges Jahr werden, zumal die Verunsicherung nicht kleiner geworden sei.
Zinsüberschuss steigt weiter
Da die Stadtsparkasse 2022 keine großen Abschreibungen auf ihre Eigenanlagen vornehmen musste, konnte sie jetzt auch nicht von umfangreicheren Zuschreibungen profitieren. Dahm betonte, keine Maßnahmen zur Glättung des Bewertungsergebnisses vorgenommen zu haben. Das war auch nicht nötig, konnte die zehntgrößte Sparkasse der Republik doch trotzdem ein Ergebnis nach Bewertung von 189,4 Mill. Euro erwirtschaften. Das waren zwar 7,5% weniger als im Vorjahr. Doch war 2023 eben auch ein Ausnahmejahr, in dem sich das Ergebnis nach Bewertung mehr als verdreifacht hatte.
Der zurückliegende Turnus war aber auch außergewöhnlich, baute die Stadtsparkasse ihren Zinsüberschuss doch nochmals um 7,7% auf 365,7 Mill. Euro aus. Das liege daran, dass die Bank kaum Fristentransformation betrieben habe, erläuterte Dahm. In der Zukunft könne sich das jedoch wieder ändern.
Da es die Düsseldorfer zugleich schafften den Provisionsüberschuss mit 109 Mill. Euro auf dem hohen Vorjahresniveau zu halten, erhöhte sich das Betriebsergebnis vor Bewertung auf 247 (229,7) Mill. Euro. Im laufenden Turnus, in dem die Stadtsparkasse ihr 200-jähriges Bestehen feiert, geht Dahm nicht davon aus, an das „sehr, sehr gute“ Vorjahresergebnis anknüpfen zu können.