Sparkassen-Präsident

Städte- und Gemeindebund stellt sich hinter Schleweis

Ob DSGV-Präsident Helmut Schleweis Ende 2023 sein Amt abgeben oder aber verlängern sollte, ist in der Sparkassen-Gruppe umstritten. Der Städte- und Gemeindebund sagt dem 68-Jährigen seine Unterstützung zu.

Städte- und Gemeindebund stellt sich hinter Schleweis

jsc Frankfurt

Die Diskussion über die Nachfolge von Sparkassen-Präsident Helmut Schleweis kommt in Bewegung: Nach dem Deutschen Landkreistag sagt nun auch der Deutsche Städte- und Gemeindebund dem 68-Jährigen seine Unterstützung zu, sofern Schleweis nach Ablauf seiner Amtszeit gegen Ende dieses Jahres weiterhin als Präsident des Deutscher Sparkassen- und Giroverband (DSGV) auftreten will. „Herr Schleweis hat einen hervorragenden Job gemacht“, sagte Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, der Nachrichtenagentur Bloomberg. „Ich unterstütze Herrn Schleweis, sollte er sich dazu entscheiden, weitermachen zu wollen.“ Auch wandte sich Landsberg gegen das Argument, das Alter stehe Schleweis im Weg. „Das Alter ist immer ganz stark eine Frage der Persönlichkeit.“

Bereits im Oktober hatte Hans-Günter Henneke, Hauptgeschäftsführer des Landkreistags, in einem Brief an die vier DSGV-Vizepräsidenten eine Verlängerung der Amtszeit von Schleweis „um zwei oder zweieinhalb Jahre“ ins Spiel gebracht. Schleweis selbst legte sich bislang nicht fest. Auf einer Mitgliederversammlung hatte er vor allem eine rasche Entscheidung angemahnt, um „schädliche Spekulationen“ möglichst zu vermeiden.

In der Sparkassen-Gruppe stoßen unterschiedliche Vorstellungen aufeinander. Im November hatten sich verschiedene Vertreter gegenüber der Börsen-Zeitung gegen eine Verlängerung positioniert. Demnach soll der Eindruck eines geschwächten Präsidenten vermieden werden. Als möglicher Kandidat ist etwa der bayerische Sparkassen-Präsident Ulrich Reuter im Gespräch.

Gewählt wird der DSGV-Präsident auf einer Mitgliederversammlung des Verbands. Dabei haben 21 Personen eine Stimme – vertreten sind die elf Regionalverbände, sieben Landesbanken und Girozentralen inklusive DekaBank sowie die drei kommunalen Spitzenverbände. Neben dem Deutschen Städtetag sind somit der Landkreistag sowie der Städte- und Gemeindebund beteiligt.

Intern oder extern?

Hauptgeschäftsführer Landsberg sprach sich gegenüber Bloomberg dafür aus, im ersten Halbjahr eine Lösung zu finden – idealerweise über einen einstimmigen Beschluss. „Ich bin offen für einen Kandidaten aus der Sparkassen-Organisation oder einen externen Kandidaten“, sagte er. Weil die Person die Interessen­lagen innerhalb der Sparkassen-Gruppe gut kennen müsse, sei es allerdings schwierig, außerhalb fündig zu werden.