hip London – Standard Chartered hat im ersten Quartal trotz überraschend hoher Risikovorsorge die Markterwartungen übertroffen. Wie die britische Großbank, die einen Großteil ihres Geschäfts in Asien macht, mitteilt, schrumpfte das bereinigte Vorsteuerergebnis zwar auf 1,22 (i.V. 1,38) Mrd. Dollar. Analysten hatten im Schnitt jedoch lediglich 828 Mill. Dollar auf der Rechnung. Damit nicht genug: Die Erträge stiegen um 13 %, während die Kosten um 2 % gedrückt werden konnten. Das Institut hatte im Februar gewarnt, das Ertragswachstum könnte im laufenden Jahr wegen niedrigerer Zinsen, schwächeren Wachstums weltweit und in seinem wichtigsten Markt Hongkong sowie der Coronavirus-Pandemie unter der langfristigen Zielspanne von 5 % bis 7 % bleiben. Die Rückstellungen für Problemkredite schwollen auf 956 (78) Mill. Dollar an. Das war gut die Hälfte mehr, als Analysten angesetzt hatten. Wie ihre europäischen Rivalen wendet auch Standard Chartered nun den Rechnungslegungsstandard IFRS 9 an, der aggressivere Wertberichtigungen vorsieht, wenn sich das Kreditrisiko vergrößert.Die Bank rechnet damit, dass sich die Weltwirtschaft im weiteren Jahresverlauf von der im laufenden Quartal erwarteten Kontraktion erholen wird. Aus der Volksrepublik China gebe es positive Anzeichen.