Standardsetzer kommt Versicherern entgegen

IASB legt Änderungsvorschläge für IFRS 17 vor

Standardsetzer kommt Versicherern entgegen

ak/tl Düsseldorf/Frankfurt – Der internationale Bilanz-Standardsetzer IASB kommt der Versicherungswirtschaft mit Änderungen zu IFRS 17 entgegen. Am Mittwoch veröffentlichte er die Liste der Vorschläge, die bis zum 25. September kommentiert werden kann. “Der Wechsel zu IFRS 17 ist eine große Aufgabe und das Paket an Änderungen wird den Versicherern bei der Einführung des Standards helfen”, gab sich IASB-Chairman Hans Hoogervorst in einer Mitteilung überzeugt.Schon im vergangenen November war bekannt geworden, dass sich der Starttermin für IFRS 17 um ein Jahr auf Anfang 2022 verschieben wird. Für IFRS-Bilanzierer – dazu zählen in Deutschland nur die großen börsennotierten Versicherungskonzerne – ist die Umstellung ein Mammutprojekt, dessen Kosten die Allianz nach früheren Angaben auf einen dreistelligen Millionenbetrag beziffert hatte.Joachim Kölschbach, Partner bei KPMG und für die Anwendung der IFRS bei Versicherern zuständig, sagte: “Die Vorschläge dürften die Versicherer insgesamt erfreuen. Das zusätzliche Jahr gibt ihnen die notwendige Zeit, um ihre Umsetzungsprojekte abzuschließen, und die Änderungen lösen zahlreiche Probleme in der Praxis. Dazu gehören die Verteilung von Abschlusskosten auf die erwartete Laufzeit von Verträgen und die Möglichkeit, Gewinne aus Rückversicherungsverträgen zu zeigen, wenn sie Verluste aus dem Bruttogeschäft ausgleichen. Das bildet die wirtschaftlichen Zusammenhänge besser ab.”Bisher kein Gehör gefunden haben die deutschen Versicherer mit ihrer Forderung, auf die Betrachtung des Geschäfts in einzelnen Jahresscheiben zu verzichten. Die Unternehmen rechnen hier mit viel Aufwand. Auch auf die Vorjahreszahlen von 2021 will das IASB nicht verzichten. 2021 müssten Passivzahlen für den neuen IFRS 17 umbewertet werden, die Aktivseite aber nicht. Das führe zu Verwerfungen, so Kölschbach.