Ständiger Vertreter
fed – Thomas Schäfer ist nicht nur in Kassel, Darmstadt oder Wiesbaden ein bekanntes Gesicht, sondern auch in Berlin und Brüssel. Denn Schäfer zählt zu den Aktivposten der hessischen Landesregierung. Er hat klare Ansichten und konkrete Ideen – sei es bei der Reform der Grundsteuer oder bei der Stärkung der privaten Altersvorsorge. Und wenn er gegen die Einführung einer EU-Finanztransaktionssteuer argumentiert, dann hat er dabei immer auch die Interessen des heimischen Finanzplatzes im Blick und ist so etwas wie der Ständige Vertreter Hessens in finanzpolitischen Fragen, über die in Berlin oder Brüssel entschieden wird.Respekt genießt Schäfer – über die Parteigrenzen hinaus – aber nicht nur für seine Vorstöße, die oft die politische Debatte befeuern. Anerkennung erhält der Minister auch für seine Arbeit im eigenen Haus. So ist es ihm wiederholt gelungen, einen ausgeglichenen Haushalt zu organisieren.Der gebürtige Sauerländer ist im nordhessischen Biedenkopf aufgewachsen. Kreditinstitute kennt er seit seiner Ausbildung in der örtlichen Sparkasse von beiden Seiten des Schalters. Nach dem Jura-Studium heuerte der heute 52-jährige bei der Commerzbank an, bevor er in die Landespolitik wechselte. Dort leitete er Ministerbüros, wurde schließlich Staatssekretär und ist seit acht Jahren hessischer Finanzminister. Das muss noch längst nicht der Höhepunkt seiner politischen Karriere sein. Denn Schäfer zählt zu den Top-Kandidaten für die Nachfolge von Volker Bouffier als Ministerpräsident.