Start-up-Gründer geben sich die Ehre
fir Frankfurt
Vertreter von zehn ausgewählten Start-ups haben ihre Produkte und Dienstleistungen der Jury des Fintech Germany Award (FTGA) präsentiert und sich den Fragen des hochkarätig besetzten Gremiums gestellt. Mit dem Gründerpreis zeichnen die FTGA-Ausrichter Frankfurt Main Finance e.V., Techfluence UK und die WM Gruppe, die auch die Börsen-Zeitung herausgibt, herausragende Fintechs in den Kategorien „Seed Stage“, „Early Stage“, „Late Stage“, „Growth Stage“, „Best Foreign Entrant to Germany“ sowie mit Sonderpreisen in den Segmenten Insurtech, Investment Technology und Sustainable Finance aus. Die pandemiebedingt als rein virtuelle Veranstaltung abgehaltene offene Jurysitzung ist noch mit keinerlei Vorentscheidung für die Verleihung des FTGA verknüpft, die im September erstmals in Stuttgart stattfinden wird.
Die Frankfurter Blocksize Capital hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit ihrer Software Finanzinstitutionen zu befähigen, digitale Assets zu handeln und sicher aufzubewahren. Mit ihren cloudbasierten IT-Dienstleistungen will das Start-up nach eigenen Angaben technologische Eintrittsbarrieren schleifen.
Early Signals aus Bremen setzt auf digitale Lösungen zur Aktienprognose. Weil es Analysen von Menschen für zu anfällig für Fehleinschätzungen und Selbsttäuschungen hält, nutzt Early Bird Algorithmen und greift dabei auch auf Textanalysen von Twitter-Nachrichten zurück, um so die psychologische Komponente der Aktienkursentwicklung zu berücksichtigen.
Fraugster aus Berlin will Finanzdienstleister vor Betrug schützen. Künstliche Intelligenz (KI) soll helfen, Otto Normalverbraucher von Kriminellen zu separieren.
Auf Sicherheit hat sich auch Nect verlegt. Mit der von den Hamburgern eigens entwickelten App, Selfie-Ident, sind Online-Identifizierungen via Smartphone möglich. Auch digitale Manipulationen wie Textveränderungen und sogar Deep Fakes, mithilfe von KI fabrizierte Bilder oder Videos, soll die sich ebenfalls KI zunutze machende Software erkennen können, heißt es von Nect.
Monite hat „Zeitverschwendung bei Verwaltungs- und Buchhaltungsaufgaben“ digital den Kampf angesagt. Um Mittelständler von administrativen Finanzangelegenheiten zu entlasten, ermöglicht es das Berliner Start-up beispielsweise, Kunden Rechnungen zu stellen und eingehende Rechnungen zu verwalten, die Spesen im Blick zu behalten und Buchhaltungsaufgaben zu erledigen.
Moonfare versteht sich als digitale Vermögensplattform, die auch Privatanlegern den Zugang zu Private-Equity-Fonds ermöglicht. Über ihre Digitalplattform sind sie in der Lage, mit mindestens 50000 Euro in Private-Equity-Fonds einzusteigen. Die Berliner zählen nach eigenen Angaben 1000 Kunden, die gut 500 Mill. Euro auf der Plattform investiert haben. Fidelity International ist im März bei Moonfare eingestiegen.
Remagine vergibt Kredite an Start-ups. Die Empfänger treten im Gegenzug für einige Zeit einen Teil ihrer Umsätze ab, eine hierzulande noch eher unübliche Fundingform. 20 Mill. Euro haben die Berliner, die erst in diesem Januar richtig losgelegt haben, eingesammelt.
Stockpulse hegt den Anspruch, Finanzmarktteilnehmern die Entscheidungsfindung zu erleichtern. Die Bonner sammeln Daten aus Online-Quellen und analysieren und verknüpfen sie via KI.
Tech11 aus Würzburg hat eine digitale Plattform zur Policen- und Schadenverwaltung geschaffen. Kunden wie Ergo nutzen bereits die Lösung des 2018 gegründeten Insurtechs.
Uncap aus München wendet automatisierte Verfahren an, um Firmengründern in Afrika zu Startkapital zu verhelfen. Zum Einsatz kommt etwa ein datenbasiertes Screening, um das unternehmerische Potenzial zu bewerten.
Aufzeichnung der Offenen Jury-Sitzung des Fintech Germany Award 2021: