State Street nimmt Blockchain unter die Lupe

Umfrage zeigt Skepsis bei Investmentprofis

State Street nimmt Blockchain unter die Lupe

bg Frankfurt – Institutionelle Investoren stehen der Blockchain-Technologie derzeit noch sehr kritisch gegenüber. Einer Umfrage von State Street zufolge ist gut ein Viertel der Marktteilnehmer davon überzeugt, dass es sich um einen Hype handelt, sagte der für das europäische Produktmanagement zuständige Manager Jörn Tobias am Dienstag bei einem Pressegespräch. Die Finanzbranche hegt insbesondere Sicherheitsbedenken, was den Einsatz der auf dem Prinzip des dezentralen Registers beruhenden Datenbank-Technologie angeht. Knapp zwei Drittel von 100 Befragten aus dem Assetmanagement-Bereich geben an, dass die Blockchain aktuelle Sicherheitsbedürfnisse nicht erfülle, dies aber künftig wahrscheinlich tun werde.Eine Bestandsaufnahme, die zeigt, mit welcher Spannung die Finanzbranche die Weiterentwicklung der Blockchain verfolgt. Das Bewusstsein, dass die eigene Tätigkeit zum Beispiel als Portfolio-Manager in Zukunft von einer durch die Blockchain ausgelösten disruptiven Veränderung betroffen sein könne, sei grundsätzlich in der Branche vorhanden, sagt Tobias. Er ist davon überzeugt, dass die Blockchain Prozessabläufe vereinfachen kann und die Technologie grundsätzlich “das Potenzial zur Transformation” besitze, nur wisse man noch nicht genau, wo die Reise hingehe.State Street selbst hat die interne Blockchain-Erprobung im “Emergent Technology Center” gebündelt. Auf Projektbasis seien Hunderte Mitarbeiter involviert, um Konzepte und den zugrundeliegenden Code zu testen, hieß es. Zudem ist State Street in mehreren gemeinsamen Initiativen der Finanzbranche aktiv, wie R3 und das Hyperledger-Konsortium der Linux Stiftung für die Schaffung gemeinsamer offener Standards. Auch kooperiert das Haus mit zwei Universitäten und spricht mit Start-ups. Tobias selbst repräsentiert State Street in der Londoner “Post-Trade Distributed Ledger Group”, einem Fachkreis, der ausloten will, wie sich das Computing-Prinzip des dezentralen Registers gewinnbringend im Nachhandel einsetzen lässt.