bn – Ende 2015 schien es bereits, als werde sich Stefan Schmittmann von der Frankfurter Bühne in seine Heimatstadt München zurückziehen. Seinen noch bis Oktober 2016 laufenden Vertrag als Risikovorstand der Commerzbank löste er damals vorzeitig per Ende 2015 auf. Einen Monat vor Ende der ursprünglichen Vertragslaufzeit dann gab die Bank bekannt, dass Schmittmann 2018 Klaus-Peter Müller als Vorsitzendem des Aufsichtsrats nachfolgen wird. Mit dann 61 Jahren, in einem Alter, in dem andere Manager in den Ruhestand eintreten, wird er den Posten eines dann 73-jährigen “KPM” erben.Geltungsdrang wird nicht der Grund dafür sein, dass Schmittmann die Aufgabe übernommen hat. Schließlich suchte schon als Vorstandsmitglied der Commerzbank kaum die öffentliche Bühne. So wird denn auch vermutet, dass sich der Manager in die Pflicht hat nehmen lassen von seinem Ex-Arbeitgeber, der trotz längerer Suche extern keinen geeigneten Kandidaten an sich binden konnte.Nach Beginn seiner Karriere bei der Bayerischen Vereinsbank und mehreren Jahren als Vorstandsmitglied der Vereins- und Westbank beziehungsweise der Bayerischen Hypo- und Vereinsbank (HVB) war Schmittmann 2008 als Risikovorstand zur Commerzbank gestoßen, die kurz zuvor die Übernahme der Dresdner Bank bekannt gegeben hatte. Keine zwei Monate nach seinem Amtsantritt zapfte die Bank den staatlichen Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (Soffin) an. In den darauf folgenden Jahren war Schmittmann mit Großreinemachen in der Bilanz beschäftigt.Der Regulierung in Europa bescheinigte er zum Ende seiner Zeit im Vorstand, ihr fehle eine Vision: In den USA dominiere eine Handvoll Banken den Markt. In Europa dagegen sei vollkommen unklar, wie die Bankenstruktur in zehn Jahren aussehen solle.Spätestens 2018 wird die Regulierung den Risikoexperten wieder stärker beschäftigen. Am heutigen Dienstag feiert Stefan Schmittmann seinen 60. Geburtstag.