Stellenabbau im Devisenhandel geht weiter

Seit 2010 ein Viertel der Jobs verschwunden

Stellenabbau im Devisenhandel geht weiter

Bloomberg Frankfurt – Banken in aller Welt bauen im Bemühen um Kostensenkungen Stellen in den Bereichen Verkauf und Handel ab. Nirgends ist der Kahlschlag so umfassend und schmerzhaft wie im Devisenhandel. Die zwölf größten Banken der Welt haben 2015 im Devisenhandel etwa 5 % der Stellen gestrichen. Damit setzt sich ein Trend fort, in dessen Verlauf seit 2010 über ein Viertel der Stellen in diesem Bereich verschwunden ist. Zu diesem Ergebnis kommt Coalition Development, ein Analysehaus aus London, das sich mit der Finanzbranche befasst.Im vergangenen Jahr gab es im Devisenhandel mehr Entlassungen als im Aktienhandel, in Unternehmensfinanzierung und Beratung und im Gesamtbereich FICC, in dem neben Devisen auch Festverzinsliche und Rohstoffe gebündelt sind. Der Devisenmarkt mit einem täglichen Handelsvolumen von 5,3 Bill. Dollar ist gekennzeichnet von einer Umstellung auf Automatisierung, die den Personalbedarf senkt und mit sinkenden Volumina einhergeht. In Großbritannien und Nordamerika ging der Devisenhandel nach Angaben der beiden zuständigen Notenbanken im Oktober gegenüber dem Vorjahr um über 20 % zurück. Ein durch zunehmende Volatilität verursachter Anstieg der Erträge um 19 % dürfte wenig dazu beitragen, weitere Einschnitte in den kommenden Jahren einzudämmen, sagte George Kuznetsov, Leiter Forschung und Analyse bei Coalition. “Der Ausblick für die Personalstärke ist negativ bis neutral. Der Ausreißer nach oben bei den Erträgen des letzten Jahres hat die Meinung der Banken zum Devisenmarkt nicht unbedingt geändert.” Gestiegene ErträgeErstmals seit 2011 erzielten die Banken im Devisenhandel höhere Erträge, nachdem die Schweizerische Nationalbank im Januar vergangenen Jahres die Märkte mit der Aufhebung des Mindestkurses schockierte. Im vergangenen Jahr stiegen die Erträge aus dem Verkauf von und dem Handel mit G 10-Währungen auf den Spot-, Termin- und Optionsmärkten auf 9,5 Mrd. Dollar. Im Jahr zuvor waren es 8 Mrd. Dollar.Der Abnahme der Personalstärke im Devisenhandel um 5 % stand im Bereich Unternehmensfinanzierung und Beratung ein Abbau von 1 % und im Bereich FICC insgesamt von 4 % gegenüber. Im Aktienhandel blieb die Zahl der Beschäftigten nach Angaben von Coalition gleich.