Steuerreform in den USA bremst Scor aus
wü Paris – Die Steuerreform in den USA hat Scor die Halbjahresergebnisse verdorben. Die Neuregelungen belasteten den französischen Rückversicherer in den ersten sechs Monaten mit 62 Mill. Euro. Das Nettoergebnis ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deswegen um 10,3 % auf 262 Mill. Euro eingebrochen. Dennoch fiel der Nachsteuergewinn damit besser als erwartet aus.Analysten hatten laut Factset im Schnitt mit 243 Mill. Euro gerechnet. Die Steuerreform schlug weniger stark zu Buche als zunächst befürchtet. So hatte Scor zu Beginn des Jahres gewarnt, dass die Ergebnisse mit bis 350 Mill. Dollar belastet werden könnten. Ohne die US-Steuerreform hätte das Nettoergebnis um 11 % auf 324 Mill. Euro zugelegt, erklärte der Rückversicherer nun.Die annualisierte Eigenkapitalrendite ging im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017 um 0,3 Prozentpunkte auf 8,8 % zurück. Ohne die US-Steuerreform wäre sie nach Angaben von Scor auf 10,9 % gestiegen. Die Bruttoprämien legten um 0,2 % auf 7,54 Mrd. Euro zu, was den Bereichen Leben und P & C (Schaden) zu verdanken ist. So verbesserten sich die gebuchten Bruttoprämien des Bereichs Leben bei konstanten Wechselkursen um 10,5 % und die des Bereichs P & C um 4,9 %. Die Combined Ratio betrug 91,4 %, nachdem sie im Vorjahreszeitraum bei 93,5 % gelegen hatte. Dies ist Kostendisziplin und einer niedrigeren Zahl an Naturkatastrophen zu verdanken. Die technische Marge des Bereichs Leben ging um 0,2 Punkte auf 6,9 % zurück, die Kapitalrendite von Scor Global Investors um 0,2 Punkte auf 2,5 %, wie mitgeteilt wurde. “Scor hat in den ersten sechs Monaten 2018 solide Ergebnisse erzielt und sowohl seine Rentabilitäts- als auch die Solvabilitätsziele übertroffen”, erklärt Scor-Chef Denis Kessler. Die Solvabilitätsquote betrug Ende Juni 221 % und lag damit leicht über dem Ziel des Strategieplans für den Zeitraum 2016 bis Mitte 2019. Dieser sieht eine Solvabilitätsquote von 185 % bis 220 % als optimal an.