Stiller Schaffer
dz – Romeo Lacher ist ein Spätberufener im Kreis der Spitzenkräfte am Schweizer Finanzplatz. In 26 Jahren zeichnete der gelernte Betriebswirtschaftler in verschiedenen Funktionen für das Privat- und Firmenkundengeschäft und später für die internationale Vermögensverwaltung der Credit Suisse verantwortlich. Bis in die oberste Führungsspitze reichte es für den Zürcher nie. Doch in der Großbank wurden Lachers Qualitäten als stiller Schaffer und Spezialist für technische Belange in den betrieblichen Bereichen früh erkannt, so dass er bald in die Rolle kam, die Interessen des Instituts als Miteigentümerin der Schweizer Börsenbetreiberin Six in deren Verwaltungsrat zu vertreten. Im Oktober 2016 avancierte Lacher zum Präsidenten des Gremiums.Unter seiner Ägide wurde das Infrastrukturunternehmen strategisch und organisatorisch grundlegend neu ausgerichtet, und mit dem Niederländer Jos Dijsselhof fand Lacher auch einen neuen CEO für den Konzern. Die Übernahme der spanischen Bolsa y Mercados Españoles, mit der Six zu Europas drittgrößter Börsenbetreiberin aufsteigt, ist in wesentlichen Teilen auch Lachers Werk. Die Aktionäre von Julius Bär wählten ihn im April 2019 zum Verwaltungsratspräsidenten. Inzwischen hat die Bank einen neuen CEO und eine neue Strategie. Lacher ist mit 60 Jahren weit oben im Schweizer Finanzplatz angekommen.