Immobilienmarkt

Stimmung am weltweiten Gewerbeimmobilienmarkt verdüstert sich

Schlechte Stimmung an den Immobilienmärkten in der Region Asien-Pazifik: Die Rics-Umfrage bringt negative Ergebnisse für China und Hongkong ans Licht. Noch schlechter sieht es in Europa aus.

Stimmung am weltweiten Gewerbeimmobilienmarkt verdüstert sich

Miese Stimmung bei Gewerbeimmobilien

Globale Umfrage zeigt nur wenig Lichtblicke

wbr Frankfurt

Die Aussichten auf dem weltweiten Gewerbeimmobilienmarkt sind uneinheitlich. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Berufsverbands von Immobilienfachleuten und Immobiliensachverständigen Rics. Die Ergebnisse für das zweite Quartal 2023 zeigen, dass sich die Stimmung auf dem weltweiten Gewerbeimmobilienmarkt unter dem Strich weiterhin verschlechtert. Der auf Basis der Befragung ermittelte Commercial Property Sentiment Index rutschte auf einen Wert von −14 Punkten, verglichen mit −11 Punkten in den ersten drei Monaten des Jahres, und verzeichnet fünf Quartale in Folge ein negatives Ergebnis.

Rics stellt jedoch fest, dass es einige Ausnahmen gebe. So stächen der Nahen Osten und Afrika (MEA) hervor. Der Index für die Region blieb mit +8 fast unverändert. Dabei erzielten die Immobilienmärkte in Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie in Nigeria weiterhin gute Werte. Im Gegensatz dazu seien die Ergebnisse in ganz Europa nach wie vor negativ. In Frankreich sank der Index von −36 auf −38 Punkte, in Deutschland von −28 auf −34 Punkte und in Großbritannien von −11 auf −17 Punkte.

Einbruch in Asien

In der Region Asien-Pazifik kam es zu einem deutlichen Rückgang des Index von −4 auf −17 Punkte. Dies sei größtenteils auf negative Ergebnisse in China und Hongkong zurückzuführen, die die Verlangsamung der Wirtschaftstätigkeit in den letzten Monaten widerspiegeln würden, schreibt Rics. Der Index für Nord- und Südamerika ist ebenfalls weiterhin schwach, wenn auch weniger negativ, mit einem Gesamtwert für die USA von −11 gegenüber −17 Punkten in ersten Quartal.

Der Indikator für die Kreditbedingungen zeigt gemäß der Befragung an, dass auf globaler Ebene der Nettosaldo der Befragten, die angaben, dass das Kreditumfeld restriktiver wird, auf −33% stieg, verglichen mit −29% im ersten Quartal. Die Stimmung hinsichtlich der Kreditbedingungen ist in Europa besonders trüb, wo der Gesamtwert bei −72% liegt, was auf eine Verschärfung der Kreditkonditionen hinweist. Europa bleibe gefangen zwischen Wachstumsschwäche, Inflation und strengen Kreditkonditionen, so Rics. Bezeichnend sei es aus Sicht des Verbandes, dass der Nettosaldo sowohl bei der Büronachfrage der Mieter als auch der Investoren in jedem der letzten drei Quartale negativer ausfiel als im Einzelhandel.

Das in den Ergebnissen aufgezeigte Auf und Ab am Immobilienmarkt kommentiert Susanne Eickermann-Riepe, Vorsitzende des Rics European World Regional Board: „Während Europa und die USA sowie mittlerweile auch China schwächeln, bleiben andere Weltregionen stabil.“ An der Befragung zum Investoren- und Mieter-Sentiment haben im Zeitraum von Mitte Juni bis Mitte Juli weltweit 1.740 Unternehmen teilgenommen.

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