Stimmung der Banken trübt sich ein

CFS-Index fällt - Institute erwarten Personalabbau

Stimmung der Banken trübt sich ein

bn Frankfurt – Die Stimmung der deutschen Banken hat sich in Erwartung von Personalabbau deutlich eingetrübt. Der vom Center for Financial Studies (CFS) der Goethe-Universität ermittelte CFS-Index, der vierteljährlich die Verfassung der deutschen Finanzbranche abbildet, fiel im zweiten Quartal 2015 nach Anstiegen in den beiden Vorquartalen um 3,4 auf 112,1 Punkte zurück. Der Rückgang sei vor allem auf ein schwächeres Wachstum der Umsätze und Erträge in der Finanzindustrie sowie einen verminderten Anstieg der Investitionen in Produkt- und Prozessinnovationen zurückzuführen, teilt das CFS mit. Zudem hätten die Finanzinstitute im zweiten Quartal Stellen abgebaut und rechneten für das laufende Quartal mit weiteren Einschnitten bei den Belegschaften.Die zukünftige internationale Bedeutung des Finanzplatzes Deutschland schätzten die Teilnehmer an der Umfrage auch im abgelaufenen Quartal positiver ein als zuvor. Der entsprechende Sub-Index erhöhte sich um 0,3 auf 125,8 Punkte. Dies sei nicht nur einer zunehmenden Bedeutung Frankfurts als Regulierungszentrum der Finanzindustrie geschuldet, sondern auch der Konzentration von Finanzmarktaktivitäten auf immer weniger Finanzplätze in Europa, erklärt Jan Pieter Krahnen, Direktor des CFS.Rund 70 % der Entscheidungsträger aus der deutschen Finanzbranche plädieren für eine Vertiefung der politischen und fiskalischen Zusammenarbeit in der Europäischen Währungsunion. Eine große Mehrheit der Umfrageteilnehmer halte das Ziel, welches kürzlich Jean-Claude Juncker, Donald Tusk, Jeroen Dijsselbloem, Mario Draghi und Martin Schulz formulierten, die Präsidenten von EU-Kommission, Euro-Gipfel, Eurogruppe, EZB und EU-Parlament, im Großen und Ganzen für den richtigen Weg nach vorne. Eine Mehrheit von 55 % der Umfrageteilnehmer würde den Angaben zufolge zudem eine europäische Reformagenda begrüßen, die über den derzeitigen EU-Grundlagenvertrag hinausgeht.