Strategische Eigengeschäftssteuerung ist unsere Leidenschaft
Von Matthias KowallikLeiter Institutionelle Kunden/Sparkassen und Finanzinstitute DekaBankNiedrige Zinsen, immer neue Regulierungsvorgaben und der Druck, trotzdem “ordentliche” Erträge zu erwirtschaften – das ist das Umfeld, in dem sich Sparkassen heute bewegen. Die gute Nachricht: Der Kapitalmarkt bietet weiterhin interessante Spielräume. Zwar sind die Zinsen absolut gesehen niedrig, aber die Frage nach attraktiven Anlagemöglichkeiten ist eben auch eine Frage der Betrachtungsperspektive. Die Zinsstrukturkurve ist nach wie vor steil und der relative Anteil der Spreads am Gesamtertrag ist signifikant gestiegen – bei einer gleichzeitig guten Spreadhöhe.Auf der Refinanzierungsseite befinden sich Sparkassen in einem sehr günstigen Marktumfeld, denn sie profitieren von ihrer hohen Kreditqualität. So liegen zum Beispiel im Zehnjahresbereich die Aufschläge auf einem Allzeittief von 29 Basispunkten, gegenüber 60 bis 90 Basispunkten vor einigen Jahren. In der isolierten Betrachtung ist die Differenz zwischen Aktiv und Passiv heute teilweise größer als vor 20 Jahren, wenn auch auf einem niedrigen Niveau.Damit rückt die Betrachtung des gesamten Eigengeschäftes über das Depot-A hinaus in den Blickpunkt. Die DekaBank hat sich aus diesen Überlegungen heraus bereits vor Jahren dazu entschieden, Sparkassen im Rahmen der strategischen Eigengeschäftssteuerung und des Asset-Liability-Management umfassend zu betreuen. Ziel ist es, Steuerungsanregungen zu geben, deren Wert sich konkret in Euro ausdrückt. Im Vordergrund steht dabei immer der Nutzen der Sparkasse, nicht der Absatz eines Einzelproduktes.Der Prozess beginnt mit der Analyse der Ist-Situation im Eigengeschäft und Asset-Liability-Management der Sparkasse. Der Depotcheck (unter anderem Kurvenpositionierung und regulatorische Anforderungen), ein individuell auf die jeweilige Sparkasse abgestimmter Risikodialog und nicht zuletzt der Deka-Treasury-Kompass helfen den Deka-Experten dabei, die Kundensituation an den zentralen Stellhebeln zu verstehen. Sie liefern Erkenntnisse darüber, wie die Sparkasse, auch im Vergleich zu anderen Sparkassen, aktuell aufgestellt ist. Für die Sparkassen gewinnt diese “Standortbestimmung aus der Ertragsperspektive” immer mehr an Bedeutung. 2012 ist der Treasury-Kompass mit 86 Sparkassen gestartet, 2015 nehmen bereits rund 200 Sparkassen teil.Die Nähe zu den Märkten, im Assetmanagement ebenso wie im Kapitalmarktgeschäft, ist das Tagesgeschäft der Deka. Das Ziel bei der Unterstützung der Sparkassen ist es, aus den jeweiligen Marktimpulsen Lösungen zu transformieren, die für die Sparkassen direkt umsetzbar sind. Die Umsetzung wird von den Experten der DekaBank eng begleitet. Sie kennen die Sparkassen und ihre spezifischen regulatorischen und betriebswirtschaftlichen Anforderungen genau und führen bei Bedarf individuelle Workshops durch, die das Bewusstsein der Sparkassenverantwortlichen für das eingesetzte Instrument beziehungsweise zum aufgebauten Portfolio schärfen.So zeigt etwa ein tieferer Blick auf die regulatorischen Anforderungen Potenziale auf. Die Liquiditätsdeckungsquote (Liquidity Coverage Ratio, LCR) lässt sich optimieren und gezielt für die Generierung von Zusatzerträgen nutzen. Erfahrungsgemäß sind die hochliquiden Aktiva, die den Zähler des LCR-Quotienten bilden, bei einigen Sparkassen sehr auskömmlich vorhanden. Hier schlummert eine Ertragsquelle, da sie häufig reduziert und renditestärker angelegt werden können, ohne die Mindestanforderungen an die LCR zu gefährden.Ziel der Deka-Experten ist es, Sparkassen aufzuzeigen, wie dieses Potenzial je nach Risikoneigung genutzt werden kann. Die Möglichkeiten reichen von der Tagesgeldanlage mit zum Beispiel rollierender 35-tägiger Kündigungsfrist bis hin zu Portfolien für die Direktanlage oder auf Fondsbasis, die auf das jeweilige Risikoprofil der Sparkasse zugeschnitten werden. Damit wird die LCR von einer regulatorischen Kennzahl zu einer relevanten Steuerungsgröße. Die Deka unterstützt die Sparkassen beim aktiven Management der (knappen) Ressourcen.Als Wertpapierhaus der Sparkassen versteht sich die Deka als Bindeglied zwischen Sparkassen und Kapitalmarkt mit dem Ziel, den Sparkassen einen effizienten Zugang zu attraktiven Anlagemöglichkeiten zu verschaffen. Gefragt sind bei den Sparkassen vor allem Anleihen von öffentlichen Emittenten und Hypothekenbanken. Aber es wächst die Tendenz, sich angesichts niedriger Renditen bei Kurzläufern nach Alternativen, sowohl hinsichtlich der Laufzeiten als auch des Emittentenkreises, umzuschauen. Die DekaBank nimmt deshalb beim Blick auf die Kapitalmärkte immer die Perspektive der Sparkassen ein. Durch die Bündelung von Wertpapiernachfrage aus dem Sparkassensektor ist sie zum einen in der Lage, niedrigere Einkaufspreise am Primär-und Sekundärmarkt durchzusetzen und an die Sparkassen weiterzugeben. Zum anderen erhält die Deka mit dem Investitionsvolumen der Sparkassen im Rücken einen besseren Zugang zu Neuemissionen und ist bei interessanten Emissionen im Konsortium vertreten. Auf diese Weise können Sparkassen direkt bedient werden.Gleichzeitig wird die Deka attraktiv für Nachfrager außerhalb des Verbundes. Das führt zu Provisionseinnahmen, von denen die Sparkassen als Anteilseigner der Deka ebenfalls profitieren. Der Handel mit Nicht-Verbundunternehmen und die damit einhergehenden Folgeerträge generieren somit Wertschöpfungsbeiträge für den Verbund.Für die Sparkassen bietet die gut ausgebaute Handelsinfrastruktur der DekaBank noch weitere Vorteile. Die DekaBank hat stark in die Automatisierung, Standardisierung und Professionalisierung der Marktgerechtheitsprüfung investiert und ist hier professionell aufgestellt. Wöchentlich werden rund 50 000 Handelsgeschäfte geprüft. Seit Ende 2014 sind in Abstimmung mit den Regionalverbänden und dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) die fachlichen und technischen Voraussetzungen erfüllt, damit auch die Sparkassen diese Dienstleistung nutzen können.Das Outsourcing der Marktgerechtheitsprüfung im Eigenhandel an die Deka ist innerhalb weniger Wochen umsetzbar. Für die Sparkassen gewährleistet die Auslagerung Sicherheit und Transparenz und schafft gleichzeitig finanzielle und personelle Freiräume, da sie die entsprechenden Ressourcen nicht mehr selber vorhalten müssen.Als Steuerungspartner der Sparkassen liefert die DekaBank auf verschiedenen Ebenen Mehrwert. Sie hat sich und ihre Prozesse voll auf die Anforderungen der Sparkassen eingestellt und kann so auch im Eigengeschäft maßgeschneiderte Lösungen anbieten.