Streitbarer Volksbank-Chef geht in den Ruhestand
ak – Konflikte hat Ulrich Bittihn nie gescheut, auch nicht mit den Genossen aus dem eigenen Lager. Doch seine operativen Erfolge, vor allem mit seiner Wachstumsstrategie, dürften wohl auch seine Gegner kaum bestreiten. Im Laufe der Jahre hat er aus der mittelgroßen Volksbank Paderborn, deren Chef er im Jahr 2000 wurde, eine regionale Großbank in Ostwestfalen-Lippe und mit der Verbundvolksbank OWL das sechstgrößte genossenschaftliche Primärinstitut mit einer Bilanzsumme von 6,1 Mrd. Euro geformt. Der expansionsfreudige Bittihn, der einst vom Bankhaus Lampe kam, schloss die Institute in Paderborn, Höxter, Lichtenau, Derental, Detmold und Minden zusammen und wilderte mit der Übernahme des Filialgeschäfts des kleinen Bankvereins Werther – einer Privatbank – auch mal auf fremdem genossenschaftlichen Terrain.Doch Ende des Jahres ist Schluss. Ulrich Bittihn geht mit 67 Jahren in den Ruhestand. Die Volksbank leitet mit seinem Ausscheiden einen Generationswechsel ein. Nachfolger wird der jüngste im Vorstandsteam. Ansgar Käter ist 47 Jahre alt und hat den Großteil seiner Karriere in der Sparkassengruppe gemacht. Nach kaufmännischer Ausbildung und Studium in Osnabrück stieg er bei der Sparkasse Osnabrück stetig auf, wobei er sich auf das Kreditgeschäft konzentrierte. 2011 wechselte er zur Sparkasse Münsterland Ost als Bereichsleiter Kreditbetreuung/Recht.2016 holte ihn sein jetziger Arbeitgeber in den Vorstand, wo er sich erst um das Kreditgeschäft, seit 2018 aber auch im Ressort Marktfolge um die Themen Recht und Marktunterstützung/Qualitätssicherung kümmert. Der Vater von zwei Kindern erhält in seiner neuen Position einen Fünfjahresvertrag.Neu in den Vorstand rückt zum Jahreswechsel Frank Sievert (51), der bislang als Generalbevollmächtigter tätig war und das Ressort Marktfolge von Käter übernimmt. Er ist seit mehr als 30 Jahren bei der Bank und ihren Vorgängerinstituten tätig.