ski – In Bayern gehört er längst zur Sparkassenprominenz, künftig wird er auch bundesweit eine größere Rolle in der öffentlich-rechtlichen Finanzgruppe spielen: Walter Strohmaier (52), Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Niederbayern-Mitte mit Sitz in Straubing sowie stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der BayernLB und Verwaltungsratsmitglied der Versicherungskammer Bayern, ist von den Landesobleuten zum neuen stellvertretenden Bundesobmann der Sparkassenvorstände gewählt worden.Strohmaier, der in der Sparkassen-Finanzgruppe als “Arbeitstier” gilt, lebt nach dem Motto “Die Gedanken sind frei” und fällt dann auch schon mal durch unkonventionelle oder, wie er selbst sagt, “zugegebenermaßen revolutionäre” Ideen auf. So regte er auf der Jahrespressekonferenz des Sparkassenverbandes Bayern im März in Sachen (Über-)Regulierung an, dass sich eigenkapitalstarke Institute von der einen oder anderen Vorschrift freikaufen können sollten.Im Februar dieses Jahres hatten die Straubinger Aufmerksamkeit erregt, als sie in einer Protestaktion gegen die Zinspolitik der EZB und die als überbordend empfundene Regulierung ihr “Geschäftsmodell anpassten”, um die Abhängigkeit vom Zinsgeschäft zu verringern – sie verkauften kurzzeitig eine “Pizza Draghi”, nach Angaben der Sparkasse belegt “mit vielen ,wichtigen` Regularien”, dafür “ohne Tradition und Regionalität” sowie ohne Gemeinwohlorientierung.Die Sparkasse Niederbayern-Mitte mit einer Bilanzsumme von 3,9 Mrd. Euro sieht sich mit ihrem Betriebsergebnis von 1,14 % der Durchschnittsbilanzsumme und einer Cost-Income-Ratio von 55,8 % im bundesweiten Vergleich auf einem Spitzenplatz.Strohmaier folgt in seinem neuen Amt auf Georg Sellner (64), den Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Darmstadt, der Ende September in den Ruhestand geht und damit aus dem Landesobleuteausschuss der Sparkassen ausscheidet. Bundesobmann der Sparkassenvorstände ist Helmut Schleweis, Chef der Sparkasse Heidelberg. Sein Mandat und das von Strohmaier laufen bis Herbst nächsten Jahres, dann wird turnusmäßig neu gewählt.