Studie: Banken müssen Stellen abbauen

Börsen-Zeitung, 1.9.2012 ste London - Investmentbanken müssen ihre Kosten reduzieren und Stellen abbauen, um in Zukunft profitabel zu sein. Nur wenige, darunter J.P. Morgan Chase, würden in diesem Jahr Renditen erwirtschaften, die die im...

Studie: Banken müssen Stellen abbauen

ste London – Investmentbanken müssen ihre Kosten reduzieren und Stellen abbauen, um in Zukunft profitabel zu sein. Nur wenige, darunter J.P. Morgan Chase, würden in diesem Jahr Renditen erwirtschaften, die die im Branchendurchschnitt auf 12 % taxierten Kapitalkosten übertreffen, schreibt Deutsche-Bank-Analyst Matt Spick in einer aktuellen Studie. Ihr Augenmerk sollen die Institute demnach auf ihre kundenfernen Back-Office-Bereiche sowie auf das Beratungsgeschäft richten. Die Branche sei hier nicht effizient. Die Kosten seien zu hoch, wenn die notwendigen Gewinne nicht erwirtschaftet würden.Der Analyst der Deutschen Bank, die nach dem Wechsel an ihrer Vorstandsspitze bereits den Abbau von 1 900 Stellen vor allem im Investment Banking angekündigt hat, sieht die Wurzel des Kostenproblems eher in zu hohen Beschäftigtenzahlen als in einem zu hohen Vergütungsniveau. Die Bonuspools seien bei einigen Banken seit 2007 um rund ein Viertel gesunken. Credit Suisse liege mit für 2012 erwarteten konzernweiten Kosten von 2,2 Mrd. sfr für diese variablen Vergütungen sogar um fast 75 % unter dem Niveau vor Beginn der Finanzkrise. Der Analyst stellt sich in der Studie gegen die in der Öffentlichkeit weit verbreitete Ansicht, einzelne Banker würden nach wie vor zu gut bezahlt. Allerdings müssten sich Banken vorwerfen lassen, für diesen Eindruck selbst verantwortlich zu sein, da sie sich bislang generell nicht transparent genug zeigten.Mit Ausnahme von Goldman Sachs, Credit Suisse, J.P. Morgan sowie den französischen Banken sieht die Investmentbankbranche der Studie zufolge 2012 Verlusten im Aktienmarktgeschäft entgegen.