Studie: Versicherer sind auf Solvency II schlecht vorbereitet

Börsen-Zeitung, 9.11.2012 sto Frankfurt - Die Versicherer sind schlecht auf ihre künftigen Eigenkapitalregeln Solvency II vorbereitet. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage von Axa Investment Managers (Axa IM). Demnach fühlen sich 46 % der befragten...

Studie: Versicherer sind auf Solvency II schlecht vorbereitet

sto Frankfurt – Die Versicherer sind schlecht auf ihre künftigen Eigenkapitalregeln Solvency II vorbereitet. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage von Axa Investment Managers (Axa IM). Demnach fühlen sich 46 % der befragten 50 Versicherer und 75 % der konsultierten zwölf Pensionskassen zum ursprünglich geplanten Umsetzungstermin 2014 nicht gerüstet. Die neuen Vorgaben zur Eigenmittelausstattung sollen voraussichtlich erst 2015 oder später gültig werden.Dabei fühlen sich der Studie zufolge insbesondere die kleineren Versicherer mit Bruttoprämieneinnahmen von unter 1 Mrd. Euro nicht ausreichend vorbereitet (57 %) und wünschen daher stärker als die großen Anbieter eine Verschiebung. “Kleinere Unternehmen haben kaum die Möglichkeit, ein eigenes Modell zu entwickeln, das ihnen geringere Kapitalanforderungen als im Standardmodell ermöglichen würde”, schildert Christina Böck, Head Solution Strategists Central Europe bei Axa IM, die Gründe. Schaden- und Unfallversicherer sind nach eigener Einschätzung tendenziell besser gerüstet für Solvency II als Lebens- und Krankenversicherer. Den größten Nachholbedarf haben Rückversicherer (71 %), die durch Solvency II besonders hohen Kapitalanforderungen entgegenblicken. Den Versicherern insgesamt bereiten vor allem die Anforderungen an das Risikomanagement und die Reportingpflichten, also die Säulen 2 und 3, die meisten Sorgen. Neben einer zeitlichen Verschiebung wünscht sich die Branche der Studie zufolge auch eine Übergangsfrist für Altverträge.