Südwestbank legt hohes Wachstumstempo vor
bl Stuttgart – Trotz anhaltender Niedrigzinsen und eines eher mauen Umfelds ist die Südwestbank 2014 in allen Bereichen deutlich gewachsen. Das zu den drei größten unabhängigen Privatbanken Deutschlands gehörende Stuttgarter Institut geht auch für 2015 von einer deutlichen Steigerung des Zinsüberschusses und des Betriebsergebnisses vor Steuern aus.Zur Begründung für die positive Entwicklung verwies Bankchef Wolfgang Kuhn in erster Linie auf die Kapitalerhöhung durch die Gesellschafter: Die Hexal-Gründer Andreas und Thomas Strüngmann hatten Anfang 2014 das Eigenkapital um 386 Mill. auf 727 Mill. Euro erhöht. Damit habe die Bank Zugang zu neuen Kundengruppen erhalten – und zwar sowohl im Kreditgeschäft, wo man auch größere Unternehmen gewonnen habe, als auch in der Vermögensverwaltung mit hohen Mittelzuflüssen gerade durch Neukunden. Die Entwicklung wäre ohne die Verdoppelung des Eigenkapitals nicht möglich gewesen, so Kuhn. Viele Kunden hätten dadurch Vertrauen in die Stabilität der Bank gefasst.Das Kreditgeschäft wuchs 2014 um 20 % auf 3,5 Mrd. Euro. In der Vermögensverwaltung ergab sich sogar ein Anstieg um 57 % auf 571 Mill. Euro. Die Einlagen erhöhten sich um 600 Mill. auf 4,2 Mrd. Euro. Die Bilanzsumme wuchs kräftig auf 6,0 (5,1) Mrd. Euro, das Geschäftsvolumen kletterte um 18 % auf 6,6 Mrd. Euro.Da die Kosten trotz steigender Mitarbeiterzahl nur unterdurchschnittlich zunahmen, wuchs das Betriebsergebnis vor Steuern um 13 % auf 25,2 Mill. Euro. Dabei nutzte das Institut die Möglichkeit, die Risikovorsorge zu erhöhen und stille Reserven zu bilden. Wegen der Ausweitung des Kreditgeschäfts, aber auch wegen noch relativ langer Laufzeiten bei den Einlagen erhöhte sich der Zinsüberschuss deutlich um 11 % auf 88 Mill. Euro. Der Provisionsüberschuss stieg um 17 % auf knapp 29 Mill. Euro aufgrund der Erträge aus der Vermögensverwaltung, aber auch wegen Provisionserträgen für Dienstleistungen im Kreditgeschäft.Die Südwestbank treibt zwar die Digitalisierung voran, setzt aber auch auf hohe Beratungsqualität in den Filialen und erhöht die Mitarbeiterzahl. Mit der neuen Tochter SWB Immowert will die Bank Immobilien im Eigenbestand aufbauen. In Partnerschaft mit Equinet drängt das Institut ferner in das Corporate-Finance- und M & A-Geschäft. Kuhn rechnet mit einer Abflachung der Wachstumskurve, zählt aber auf die Unterstützung der Gesellschafter, falls das hohe Wachstum weitergehen sollte und neue Mittel nötig wären.
