Swedbank erholt sich im dritten Quartal

Zinseinnahmen erhöht, Kosten gedrückt - Neun-Monate-Gewinn bricht aber um fast die Hälfte ein

Swedbank erholt sich im dritten Quartal

fir Frankfurt – Die Swedbank hat im dritten Quartal nach Steuern 5,26 Mrd. skr (507 Mill. Euro) verdient und damit 13 % mehr als im Vorjahr. Das schwedische Institut verzeichnete höhere Zinseinnahmen und konnte im Vergleich mit dem dritten Quartal 2019 die Aufwendungen um 8 % auf 4,76 Mrd. skr drücken, wie es am Dienstag mitteilte. Die Kreditrisikovorsorge zog von 154 Mill. auf 425 Mill. skr an. Im Vergleich mit dem zweiten Quartal entsprach das aber nur rund einem Drittel.In der Neun-Monate-Betrachtung stellt sich die Lage weniger rosig dar. Das Nachsteuerergebnis brach im Vergleich mit 2019 um 45 % auf 8,4 Mrd. skr ein, was die Bank auf die Strafe in Höhe von 360 Mill. Euro wegen schwerer Geldwäscheverstöße zurückführt, auf eine Verachtfachung der Kreditrisikovorsorge auf 3,8 Mrd. skr und auf niedrigere Erträge aus dem Handelsgeschäft. Die schwedische Finanzaufsicht hatte der Swedbank eine Strafe aufgebrummt wegen “gravierender Mängel” bei der Bekämpfung der Geldwäsche in ihren baltischen Tochtergesellschaften (vgl. BZ vom 21. März). Weitere UntersuchungenDie Swedbank steht weiterhin wegen potenzieller Geldwäsche im Visier der Behörden, so der estnischen Staatsanwaltschaft und von US-Ermittlern. Es sei noch nicht absehbar, wann die Untersuchungen abgeschlossen werden und welche Strafen drohten, heißt es im Quartalsbericht der Swedbank.Weiteres Ungemach droht dem Institut durch neue Untersuchungen der schwedischen Finanzaufsicht wegen möglicher Verstöße gegen die Marktmissbrauchsverordnung. So teilte die Aufsicht der Bank im September mit, unter anderem Vorwürfen nachzugehen, dass Insiderinformationen weitergegeben wurden. Die Untersuchung umfasst demnach den Zeitraum 20. September 2018 bis 20. Februar 2019. Die Bank arbeitet nach eigenen Angaben derzeit einen 244 Punkte umfassenden Plan zur Stärkung der Geldwäscheprävention ab. Dabei komme man gut voran, wenn auch wegen Corona nicht so rasch wie geplant. Ende September seien noch 99 Punkte nicht abgearbeitet gewesen, hieß es. 63 davon würden 2020 noch erledigt. Unklarer Ausblick “Die Swedbank hat in unsicheren Zeiten ein weiteres starkes Quartal geliefert”, kommentierte Swedbank-CEO Jens Henriksson das Ergebnis. Beim Ausblick gibt er sich vorsichtig. Nach dem covidbedingten Konjunktureinbruch in der ersten Jahreshälfte sei nun zwar eine Erholung zu beobachten, doch drohten erneut Schwierigkeiten, da die Zahl der Covid-19-Fälle weltweit zunimmt.