Swift öffnet KYC-Kontrollregister

Zugang für alle beaufsichtigten Finanzinstitute

Swift öffnet KYC-Kontrollregister

kb Frankfurt – Die Einhaltung des Prinzips “Know your Customer” (KYC), also die genaue Überprüfung der Kundenbeziehung, ist für Finanzinstitute einer der wichtigsten Schritte zur Vermeidung von Geldwäsche und Terrorfinanzierung. Ein entsprechendes KYC-Register, das der Finanzdienstleister Swift im Dezember 2014 eingeführt hat, ist bisher nur Mitgliedern mit einem Swift-Anschluss vorbehalten. Nun sollen ab September 2017 alle beaufsichtigten Finanzinstitutionen – ungeachtet einer Swift-Anbindung – dem Register beitreten können, wie die genossenschaftliche Organisation mitteilt.”Durch die Erweiterung der Mitgliedschaft im KYC-Register auf sämtliche beaufsichtigten Finanzinstitutionen profitieren auch alle derzeitigen Mitglieder des Registers von einer noch breiteren Abdeckung ihres Korrespondenzbanken- und Fondsvertriebsnetzes”, erklärt Luc Meurant, Head of Financial Crime Compliance Services bei Swift. So erhielten auch kleinere Institute Zugriff auf die branchenweiten Standards und Best-Practice-Verfahren der KYC-Compliance. “Dieser Schritt fördert daher die finanzielle Inklusion sowie Effizienzgewinne und Kosteneinsparungen und stärkt zudem die Position des Registers als KYC-Dienstleister der Wahl für die weltweite Finanzindustrie”, so Meurant.Das KYC-Register nutzen Swift zufolge derzeit rund 4 000 Korrespondenzbanken und Fondsgesellschaften mit eigenen Beiträgen für den Austausch und Einsatz von umfassenden KYC-Daten und -Dokumentensätzen. Dabei tauschen die Institute ihre Daten in Beantwortung der Zugriffsanfragen ihrer Gegenparteien aus, die diese Daten als Teil ihrer KYC-Verfahren nutzen. “Jede Institution bleibt dabei im Besitz ihrer eigenen Daten im Register und behält die volle Kontrolle darüber, welche Gegenparteien Zugriff darauf erhalten”, betont Swift.Bis Dezember 2016 hatten sich 3 000 Finanzinstitute in über 200 Ländern und Regionen angeschlossen sowie 30 Zentralbanken (vgl. BZ vom 22.11.2016). Das KYC-Register führe zu hohen Zeit- und Kosteneinsparungen, hatte Swift erklärt. Umfragen unter den Nutzern hätten Zeiteinsparungen um 45 bis 60 % ergeben. Das Register stelle eine Informationsbasis mit mehr als 80 % der Daten und Dokumente bereit, die für eine fortlaufende Überprüfung von Korrespondenzbankpartnern oder die Integration neuer Geschäftsbeziehungen benötigt würden.