Rückversicherung

Swiss Re hakt nach Verlustjahr Pandemie ab

Milliardenbelastungen durch die Corona-Pandemie- und Naturkatastrophen haben dem Rückversicherer Swiss Re 2020 einen Verlust eingebrockt.

Swiss Re hakt nach Verlustjahr Pandemie ab

dpa-afx Zürich

– Milliardenbelastungen durch die Corona-Pandemie- und Naturkatastrophen haben dem Rückversicherer Swiss Re 2020 einen Verlust eingebrockt. So schlugen zusätzlich zur Viruskrise Großschäden etwa durch die Hurrikane „Laura“ und „Sally“, die Waldbrände in Kalifornien sowie Überschwemmungen am Fluss Jangtse, aber auch die schwere Explosion im Hafen in Beirut ins Kontor. In diesem Jahr dürfte aber die Rückkehr in die Gewinnzone gelingen, sagte Finanzchef John Dacey in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Die Aktien fielen zum Handelsstart in Zürich leicht.

Dividende trotz Minus

Unter dem Strich stand im vergangenen Jahr ein Minus von 878 Mill. Dollar, wie der Konzern am Freitag mitteilte. Damit fiel das Ergebnis noch schlechter aus, als Analysten im Mittel erwartet hatten. 2019 hatten die Schweizer noch einen Gewinn von 727 Mill. Dollar erzielt. Die Anteilseigner sollen dennoch eine unveränderte Dividende in Höhe von 5,90 sfr je Aktie erhalten.

Auch im vierten Quartal legte die SwissRe Geld für Versicherungsschäden durch die Coronakrise zurück. Insgesamt summieren sich die Corona-Belastungen nun auf 3,9 Mrd. Dollar, zum Ende des dritten Quartals waren es noch 3 Mrd. Dollar gewesen. Sowohl in der Schaden- und Unfall-Rückversicherung als auch im Direktgeschäft mit großen Unternehmen reichten die Prämieneinnahmen 2020 zudem nicht aus, um die Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Vertrieb zu decken: Die kombinierten Schaden-Kosten-Quoten lagen mit 109% bei Schaden/Unfall und mit 116,5% bei den Unternehmensversicherungen weit über der 100 -Prozent-Marke und damit deutlich im roten Bereich.

Analyst Emanuele Musio von Morgan Stanley lobte allerdings die Fortschritte bei der kombinierten Schaden-Kosten-Quote im Direkt-Geschäft mit großen Unternehmen. Mit Blick auf das laufende Jahr rechnet SwissRe mit weiteren Kosten im Zuge der Corona-Pandemie. Diese dürften aber weitaus geringer ausfallen als 2020. „Wir sind für 2021 zuversichtlich, denn die Covid-19-Schäden liegen größtenteils hinter uns“, sagte Konzernchef Christian Mumenthaler einer Mitteilung zufolge. Außerdem dürfte der Rückversicherer von steigenden Preisen profitieren, wie die für die Branche wichtige Januar-Vertragserneuerungsrunde für das Schadengeschäft signalisiert.