Swiss Re rudert zurück

Der Rückversicherer strafft seine Organisation

Swiss Re rudert zurück

dz Zürich – In einer kurzen, unscheinbaren Medienmitteilung gibt Swiss Re “eine weitere Straffung der rechtlichen Organisationsstruktur” bekannt. Die börsennotierte Swiss Re AG fasst ihre operativen Geschäfte in einer einzigen Tochter, der Schweizerischen Rückversicherungsgesellschaft AG, zusammen. Diese wird selbst zur Holding für die Geschäftseinheiten Reinsurance, Corporate Solutions und die kleine Division Iptiq. Nach der bereits im Juni angekündigten Auflösung der Geschäftseinheit Life Capital, die an die britische Phoenix-Gruppe verkauft wird, ist die alte Gruppenstruktur obsolet geworden.Die neue Struktur führe zu einer besseren Kapitaleffizienz der Gruppe, erklärte eine Sprecherin den Schritt auf Anfrage. So hatte Swiss Re allerdings schon vor zehn Jahren argumentiert, als sich der Konzern eine Holdingstruktur verpasst hatte. Nach einigen miserablen Jahren in der Finanzkrise, in denen sich der Konzern mitunter auch vom US-Investor und Konkurrenten Warren Buffett bzw. von dessen Berkshire Hathaway mit einer Kapitalspritze helfen lassen musste, suchte Swiss Re nach Möglichkeiten, das Wachstum zu fördern. Die 2011 implementierte Holdingstruktur sollte den organisatorisch und rechtlich verselbstständigten Geschäftseinheiten mehr unternehmerische Freiheiten verschaffen und gleichzeitig deren Ergebnisverantwortung erhöhen.Vor allem die im Erstversicherungsgeschäft mit Großunternehmen tätige Corporate Solutions setzte zu einem fulminanten Wachstumskurs an. Doch die anfänglich guten Resultate erwiesen sich als nicht nachhaltig. Die Einheit hatte zu viele schlechte Risiken gezeichnet, die ihr ab 2017 Milliardenverluste eintrugen. Jetzt wird die Einheit saniert und teilweise zurückgebaut. Die Organisation wird an die neuen Realitäten angepasst.