Deutschlands drittgrößter Versicherungskonzern Talanx hat drei Wochen vor der geplanten Vorlage der Neunmonatszahlen seine Gewinnprognose für 2023 anghoben. Wie der Mehrmarkenversicherer, der mit 50,2% an der Hannover Rück beteiligt ist, am Montagabend mitteilte, soll der Jahresüberschuss nun deutlich über der Marke von 1,5 (i.V. vergleichbar: 1,25) Mrd. Euro landen. Bei der Präsentation eines Rekordergebnisses im ersten Halbjahr hatte sich das MDax-Unternehmen aus Hannover im August bereits zuversichtlich gezeigt, den Zielwert von 42 Mrd. Euro beim Versicherungsumsatz sowie von 1,4 Mrd. Euro beim Konzernergebnis zu übertreffen.

In der neuen Prognose ist ein zeitanteiliger Beitrag des Geschäfts von Liberty Mutual in Brasilien enthalten. Den Vollzug der Akquisition erwartet die Talanx im Verlauf des vierten Quartals. Im Mai hatte der Versicherer angekündigt, das Retailgeschäft des US-Versicherers Liberty Mutual in Lateinamerika zu übernehmen - der größte Zukauf seit dem Börsengang der Talanx 2012. Den verbesserten Ausblick für 2023 begründete der Konzern nun aber vor allem mit einem "starken" operativen Ergebnis in den ersten neun Monaten vor allem in der Erstversicherung. Die Talanx-Aktie hatte vor der Mitteilung am Montag bei 57,75 Euro um 0,1% über dem Vorwochenschluss und rund 8 Euro unter dem Allzeithoch von Mitte September geschlossen.